Lindau will nicht auf den ORF verzichten

Ab 2017 sollen die ORF-Fernsehprogramme nicht mehr jenseits der Grenze zu empfangen sein. Jetzt beschäftigt das Thema die Politik: Die Lindauer CSU wird im Stadtrat einen Antrag vorbringen, der die Staatsregierung zum Handeln auffordert.

Die ORF-Fernsehprogramme werden ab 2017 grundverschlüsselt ausgestrahlt. Empfangen werden können sie dann nur mit einem entsprechenden Gerät. Das erhalten jedoch nur Bürger mit Wohnsitz in Österreich. Zudem ist es an die Bezahlung der Rundfunk-Gebühr GIS gekoppelt. Im angrenzenden Ausland sind die ORF-Fernseh-Programme dann nicht mehr zu empfangen.

Das hängt einerseits mit knappen Frequenzen zusammen, weswegen der ORF auf neueste Technologien umsteigen muss. Zum anderen auch mit Lizenzrechten: So muss der ORF bei weltweit lizensierten Spielfilmen und Sportprogrammen in HD-Qualität sicherstellen, dass sie nicht illegal kopiert werden können. Das geht nur über neueste Technologien, wie DVB-T2, so die ORF-Pressestelle in Wien.

ORF prüft andere Ausstrahlungsvarianten

Dass in einem vereinigten Europa nicht die bessere Verständigung der Völker im Vordergrund stehe, sondern im Gegenteil Schranken aufgebaut würden, sei nicht nachvollziehbar, so der Lindauer CSU-Fraktionssprecher Thomas Hummler. In einem Antrag, der am Mittwochabend in den Lindauer Stadtrat eingebracht werden soll, fordert die CSU daher, dass die bayerische Staatsregierung den ORF-Empfang entlang der Grenze retten soll. Die hatte allerdings schon im November verlauten lassen, dass ihr die Hände gebunden seien.

Der ORF prüft bereits, ob es mittelfristig möglich ist, die Fernsehprogramme terrestrisch im herkömmlichen technischen Standard SD auszustrahlen. Zudem wird geprüft, ob ab 2017 eine Einspeisung in die Kabelnetze im Grenzbereich möglich wäre.