Vorarlberg wird die Asylquote erfüllen

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat am Donnerstag bekanntgegeben, die mit den Bund vereinbarte Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen bis Ende Jänner zu einhundert Prozent erfüllen zu können. Bei der Caritas will man wegen des Flüchtlingszuzugs Personal aufstocken.

Derzeit liegt die Quote bei 86,4 Prozent. Wallner war schon länger davon ausgegangen, die noch ausstehenden Plätze bis Ende Jänner finden zu können. Gleichzeitig baute der Landeshauptmann aber vor: „Erfüllen wir die Quote nicht, müssen wir es gut begründen.“ Am Mittwoch konnte er nach einem Gesprächsgipfel mit Vertretern der Caritas und der Vogewosi nun sichtlich erleichtert bekanntgeben, dass die Quote mit Monatsende, wie vereinbart, zu einhundert Prozent erfüllt wird.

Das sei nur unter großer Anstrengung möglich, sagte Wallner. Notwendig sei etwa gewesen, dass der letzte Landtag im Dezember beschlossen hatte, auch größere Quartiere zu öffnen. Zudem setze man auf die Solidarität von privaten Wohnungs- und Hausbesitzern. Rund um Weihnachten gingen täglich bis zu zehn Angebote bei der Koordinierungsstelle des Landes ein. Derzeit würden noch 270 Plätze benötigt. 170 davon würden über die Caritas gefüllt, das Land helfe mit zwei Quartieren aus, namentlich Gaisbühel und Schulbrüderheim.

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Beitrag von Robert Rader, Holger Weitze und Ingo Hammerer. Sie sehen Markus Wallner und Peter Klinger.

Wallner sieht auch die EU gefordert

Dennoch sorgt sich Wallner wegen der anhaltenden Flüchtlingsströme. Man brauche die Hilfe von allen Seiten. Es bestehe ein Missverhältnis, wenn in zehn Mitgliedsstaaten über 90 Prozent der Flüchtlinge untergebracht würden. Hier sei auch die Europäische Union gefordert, endlich in Sachen Aufnahmequote etwas zu verbessern.

Ein Rundruf der Austria Presseagentur am Mittwoch hatte ergeben, dass das vereinbarte Ziel entgegen sämtlicher Beteuerungen in Österreich nicht erfüllt werden dürfte. Besonders die westlichen Bundesländer hätten Schwierigkeiten, Tirol hat gar schon das Scheitern eingestanden.

Caritas will Personal aufstocken

Die Caritas wird auf Grund des Flüchtlings-Zuzugs Personal aufstocken. Präsident Peter Klinger sagte im Radio-Vorarlberg Interview, dass es bei den syrischen Flüchtlingen eine sehr hohe Anerkennungsquote von 80 bis 90 Prozent gibt. In Folge gelte es diese anerkannten Flüchtlinge zu integrieren - und deren Familien, die dann zuziehen dürften. Dafür werde das Personal aufgestockt. Die Caritas wolle aber auch verstärkt auf das ehrenamtliche Modell der ‚Sozialpaten‘ setzen, die Flüchtlinge vor Ort begleiten und unterstützen.