Mehr Beschwerden von Mietern

Im Vorjahr wurden von der Vorarlberger Mieter-Vereinigung über 3.000 Beschwerden behandelt. Das entspricht einer leichten Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, sagt Geschäftsführerin Annette Fritsch. Hauptprobleme seien undurchsichtige Verträge, zu hohe Kosten sowie Schimmel.

Es sind immer wieder ähnliche Probleme, mit denen die Vorarlberger Mieter zu kämpfen haben und mit denen sie sich bei der Mieter-Vereinigung melden, sagt Geschäftsführerin Annette Fritsch. Neben hohen Mieten sowie Betriebskosten und Schimmel sorgten Kautionsrückzahlungen oft für Schwierigkeiten.

Reparaturkosten werden abgewälzt

Bei gewerblichen und gemeinnützigen Vermietern gebe es relativ wenig Probleme. Bei den privaten Vermietern würden aber einige „schwarze Schafe“ existieren. Diese versuchten, möglichst viele Kosten auf die Mieter abzuwälzen, kritisiert Fritsch: Besondere Themen seien dabei einerseits der Reparaturfonds und andererseits Reparaturen generell. Dabei seien Reparaturen, besonders größere, prinzipiell Sache des Vermieters.

Gerade im Winter ist auch Schimmel immer wieder ein großes Thema, sagt Fritsch. Wenn Mieter Schimmel meldeten, sei die erste Reaktion des Vermieters oft, zu sagen, es sei eben falsch gelüftet worden und der Mieter habe den Schimmel selbst verursacht. Dabei habe der Vermieter zu handeln, eine Verschuldensfrage könne im Nachhinein geklärt werden. Leider würden aber viele Vermieter nichts gegen den Schimmel-Befall unternehmen, kritisiert Fritsch.

Schlichtungsstelle gefordert

Im Schnitt könnten aber rund 80 Prozent der anfallenden Mieter-Probleme einvernehmlich mit den Vermietern geklärt werden. Um kostspielige Streitfälle vor Gericht zu verhindern, fordert Fritsch auch für Vorarlberg die Einrichtung einer Schlichtungsstelle für Miet- und Wohnrecht. Diese Stellen hätten sich in anderen Bundesländern bewährt. Eine bundesweite Einführung scheitere aber offenbar an der Volkspartei, kritisiert Fritsch. Sinnvoll wäre es aber grundsätzlich, den Mietvertrag bereits vor der Unterschrift von Experten begutachten zu lassen.

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