Ritsch enttäuscht von neuer Regierung

SPÖ-Landesvorsitzender Michael Ritsch zeigt sich nach drei Monaten schwarz-grüner Regierung enttäuscht. Es habe sich bis jetzt nicht viel verändert, den Grünen sei es nicht gelungen, ihre Positionen auch nur im Ansatz in die Regierungsarbeit einfließen zu lassen.

Als Beispiel nennt Ritsch den Heizkosten-Zuschuss, den gemeinnützigen Wohnbau oder die Kinderbetreuung. Es sei nach zehn Jahren gemeinsamer Arbeit als Opposition eine Enttäuschung, wenn nun von den Grünen Sachen abgelehnt würden, die gemeinsam erarbeitet worden seien.

Er sehe 100 Prozent ÖVP und nichts von den Grünen, sagt Ritsch.

Keine öffentliche Vorsitzdiskussion

2014 war für die Vorarlberger SPÖ ein schwieriges Jahr. Im Wahlkampf zur Landtagswahl gelang es den Sozialdemokraten zwar noch, mit den Zwergen internationale Medien-Aufmerksamkeit zu bekommen. Bei der Wahl blieben dennoch die Wähler aus. Erstmals seit Bestehen der Sozialdemokratie in Österreich rutschte eine Landespartei unter 10 Prozent.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das Gespräch mit Michael Ritsch führte Christine Amon.

Die Vorarlberger SPÖ werde aber derzeit keine öffentliche Nachfolge Diskussion über den Landesvorsitzenden führen. Das sagte Ritsch gegenüber Radio Vorarlberg. In einer internen Analyse werde aber auch über den Job des Landesvorsitzenden geredet. Jede Partei habe das Problem der dünnen Personaldecke, sogar die ÖVP, die seit 70 Jahren die absolute Mehrheit im Land habe. Generell sei es schwierig, Personen zu finden, die sich zur Partei bekennen, denn in Vorarlberg kenne er niemanden, der sich offen zur SPÖ bekenne und dann noch einen Job in einer Gemeinde oder beim Land bekomme, sagt Ritsch.