Wiesflecker verteidigt Pflege-Schließung

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) reagiert auf die SPÖ-Kritik an der Schließung der Übergangspflege in Dornbirn: Eine andere Entscheidung sei angesichts des Kostendrucks im Sozialfonds nicht möglich gewesen.

Wiesflecker verweist auf die ständige Kritik von Opposition und Gemeinden an den Kostensteigerungen im Sozialfonds, der auch die Kosten für die Übergangspflege in Dornbirn deckt. In den letzten zehn Jahren haben stiegen die Ausgaben in diesem Bereich um acht Prozent jährlich. „Unter dem gegebenen Kostendruck im Sozialfonds war mir eine Änderung der Konditionen nicht möglich“, sagt die Wiesflecker mit Blick auf die bevorstehende Schließung. Mit „Überheblichkeit“ habe das nichts zu tun. Diesen Vorwurf hatte SPÖ-Gesundheitssprecherin Gabriele Sprickler-Falschlunger gegen Wiesflecker erhoben - mehr dazu in SPÖ kritisiert Schließung der Übergangspflege .

In der aktuellen Debatte werde mit zweierlei Maß gemessen: Leistungen, die monatlich 5.000 Euro kosten, würden als sehr teuer empfunden, wenn der Patient selbst in die Tasche greifen müssen, „wenn die gleiche Leistung die öffentliche Hand übernimmt, spielen Kosten offenbar keine Rolle.“ Die SPÖ-Forderung, wonach auf einen Rückgriff auf 80 Prozent der Pension und ein Barvermögen über 15.000 Euro verzichtet werden soll, lehnt die Landesrätin ab. „De facto bedeutet diese Forderung, dass die öffentliche Hand die Leistungen der rehabilitativen Übergangspflege nahezu gänzlich für alle Betroffenen übernehmen soll“, so Wiesflecker.

Gespräche im kommenden Jahr

Des Weiteren gelte es, darüber nachzudenken, ob die Leistungen einer rehabilitativen Übergangspflege nicht auch dezentral, in ausgesuchten Pflegeheimen, erfolgen könnten. „Wenn sich Pflegeheime langfristig nicht nur zu Sterbehäusern entwickeln sollen, müssen wir darüber nachdenken, welche erweiterten, motivierenden Aufgaben sie übernehmen könnten“, so Wiesflecker. Gespräche diesbezüglich würden im nächsten Jahr angegangen.

Die im Sommer eröffnete Übergangspflege in Dornbirn soll aufgrund geringer Auslastung Ende Februar geschlossen werden. Schuld daran soll der hohe Selbstbehalt für die Patienten sein. Im Augenblick sind nur neun der 22 Pflegebetten belegt.