Tafelstreit: Frauenmuseum-Hinweis muss weg

Seit wenigen Wochen steht bei der Autobahnausfahrt Dornbirn Nord eine Hinweistafel für das Frauenmuseum in Hittisau und das Angelika-Kauffmann-Museum in Schwarzenberg. Die Tafel wurde widerrechtlich aufgestellt und muss entfernt werden.

Jahrelang haben sich die beiden Museen im Bregenzerwald um eine sogenannte Kulturtafel an der Autobahn A 14 bemüht. Sie sei ein wichtiges Signal für die Verantwortlichen, immerhin sei das Frauenmuseum in Hittisau das einzige seiner Art in Österreich, und auch das Angelika Kauffmann-Museum in Schwarzenberg sei einer der bedeutendsten Künstlerinnen gewidmet, argumentiert Stefania Pitscheider-Soraperra, Direktorin des Frauenmuseums. Und damit lägen im Bregenzerwald zwei für die Frauengeschichte und Frauenkultur bedeutende Institutionen nah beieinander.

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Im Beitrag zu sehen Angelika Schiemer, BH Dornbirn; Stefania Pitscheider-Soraperra, Leiterin Frauenmuseum; Ein Beitrag von Ingrid Bertel, Holger Weitze/Michael Gartner und Klaus Feurstein

Frauenministerin unterstützte Anliegen

Die Museen stellten schon seit 2010 Anträge, Gutachten wurden verlangt und eingeholt. Unterstützung gab es auch von Vorarlberg Tourismus und im Frühjahr 2011 von der damaligen SPÖ-Frauen- und Verkehrsministerin Doris Bures.

Vor wenigen Wochen wurde dann nach jahrelangen Bemühungen die Tafel aufgestellt. Allerdings war das nicht rechtmäßig, wie es jetzt bei der Bezirkshauptmannschaft in Dornbirn heißt. Denn das Ergebnis des Verfahrens war laut Angelika Schiemer von der BH Dornbirn negativ.

Laut Schiemer seien grundlegende Voraussetzungen nicht erfüllt worden. So dürften solche Hinweisschilder nur für Sehenswürdigkeiten aufgestellt werden, die im Umkreis von 15 Kilometern einer Autobahnausfahrt liegen. Weil das hier nicht der Fall sei, sie die Tafel widerrechtlich aufgestellt worden und müsse nun wieder entfernt werden.

Frauenmuseum hofft weiter auf Einigung

In Vorarlberg gibt es 16 solche Hinweistafeln. Wer eine Kulturtafel aufstellen möchte, muss zuerst bei der ASFINAG ansuchen. Diese prüft dann anhand unterschiedlicher Kriterien, ob sie eine Tafel „gestattet“. Kriterien sind etwa Richtlinien im Straßenbau, Beschilderung, Entfernung der Sehenswürigkeit von der Autobahn oder kultureller Inhalt. Wenn die ASFINAG ihr OK gibt, müssen die Anträge bei der BH gestellt werden. Aufgestellt werden die Tafeln nicht von der ASFINAG, das muss der Antragsteller selbst organisieren. Bezahlt werden sie jeweils von den Antragstellern, etwa den Museen.

Die Museumsbetreiber weisen darauf hin, dass auch andere aufgestellte Tafeln im Land diese Kriterien nicht erfüllen würden. In den angesprochenen Fällen ist aber die Bezirkshauptmannschaft Bludenz zuständig.

Beim Frauenmuseum will man sich nicht geschlagen geben. Pitscheider-Soraperra hofft, dass es dennoch zu einer Einigung kommt, weil „es einfach ein ganz wichtiges Signal für die Sichtbarkeit der Frauenkultur in Österreich ist.“