Zehn Jahre Haft nach Banküberfall

Am Landesgericht Feldkirch ist am Mittwoch ein 35-jähriger Grieche wegen schweren Raubes und Einbruchsdiebstahls zu zehn Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Dem Mann wird vorgeworfen, Ende Februar die Raiffeisenbank in Feldkirch Altenstadt mit einer Pistole bewaffnet und einer Faschingsmaske maskiert überfallen zu haben.

Am 26. Februar betrat ein mit einer Faschingsmaske maskierter Mann die Raiffeisenbank in Feldkirch-Altenstadt und forderte mit vorgehaltener Pistole Geld von der Bankangestellten. Einen Monat später verschaffte er sich mit einem widerrechtlich erlangten Schlüssel Zutritt zu einem Feldkircher Innenstadt-Cafe und nahm die Tageslosung in der Höhe von rund 4.000 Euro aus der Schublade mit.

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Ein Beitrag von: Magda Rädler, Michael Gantner, Alexander Rauch

Wochenlang lief im Frühjahr die Fahndung nach dem Bankräuber mit der Faschingsmaske, dem mit knapp 4.300 Euro Beute die Flucht aus der Bank gelungen war. Seit April saß der Tatverdächtige - ein 35-jähriger Grieche, der in Vorarlberg lebt - nun in Untersuchungshaft. Eine auffällige Umhängetasche, die beim Überfall verwendet wurde, wurde in seiner Unterkunft gefunden.

Zahlreiche Vorstrafen

Der Mann wurde nicht rechtskräftig zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt. Er wird in eine Anstalt für gefährliche Rückfallstäter eingeliefert. Der Angeklagte brachte eine lange Liste von Vorstrafen mit, u.a. wegen Erpressung und Betrugs in 39 Fällen in Deutschland. Er verbrachte bereits zehn Jahre in Gefängnissen. Dort attestierte man ihm „gute Führung“. Er wurde entlassen und nach Griechenland abgeschoben, „Mitten in die Krise“, wie die Verteidigung ausführte. Er versuchte dann in Österreich Fuß zu fassen, jobbte in einer Firma in Dornbirn und lebte in Feldkirch in einer Beziehung. Er trank wohl ziemlich regelmäßig, wie Gerichtspsychiater Reihnard Haller ausführte. Er wollte offenbar mit Alkohol in einer Art Selbsttherapie seine Depressionen bekämpfen. Von einer Sucht könne man nicht sprechen.

Angeklagter zur Gänze geständig

Betrunken und bewaffnet mit einer Knallgas-Pistole überfiel der Angeklagte auch die Bank in Feldkirch-Altenstadt. Doch wieviel Promille er intus hatte, wurde nie festgestellt. Für den Gutachter liegt Zurechnungsfähigkeit vor. Vor Gericht gestand der 35-Jährige seine Taten und bereute sie. Einen Teil des Schadens konnte er bis heute wieder gutmachen. Damit erreichte er eine leichte Milderung der Strafe. Laut Richter wog aber das Zusammenkommen zweier geplanter Verbrechen schwer, ebenso die lange Vorstrafenliste. Deswegen wurde die Hälfte des Strafrahmens (bis 20 Jahre) vom Gericht ausgeschöpft. Um eine Einweisung in eine Anstalt komme man nicht umhin, schloss der Richter die Verhandlung.

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