Schulbefragung: Politik sieht Handlungsbedarf

Ein Dauerbrenner im politischen Ring ist die Frage: Gemeinsame Schule - Ja oder Nein. Die am Donnerstag präsentierten Ergebnisse der Bildungsumfrage zur Schule der 10- bis 14-Jährigen hat - zumindest vorerst - eine gewisse Einigkeit in die politischen Lager gebracht.

Mehr Chancengerechtigkeit für alle Schüler und eine spätere Bildungswegentscheidung - das sind die Schlüsse, die die Bildungssprecher im Landtag aus den Umfrageergebnissen ziehen.

An einer Verschiebung der Schulentscheidung für Kinder führe nun kein Weg mehr vorbei, sind sich SPÖ-Bildungssprecherin Gabi Sprickler-Falschlunger und NEOS-Abgeordnete Sabine Scheffknecht einig.

FPÖ-Bildungssprecher Christoph Waibel erhofft sich, dass jetzt anhand der Umfrage endlich ohne politische Scheuklappen diskutiert werden könne. Es sei jetzt endlich an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

Das sieht auch Daniel Zadra von den Grünen so. Die Ergebnisse seien ein klarer Auftrag. Im Mai 2015 müsse ein Konzept für eine Modellregion „Gemeinsame Schule“ auf dem Tisch liegen. Laut ÖVP-Bildungssprecher Roland Frühstück darf man jetzt aber nicht den Fehler machen, nur noch auf der gemeinsamen Schule herumzureiten.

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Beitrag von Bruno Schratzer. Sie sehen Andrea Wiedemann, Landeselternverband, Amina Al-Dubai, Landesschulsprecherin, Gerhard Pusnik, AHS-Lehrer, Vorarlberger Lehrerinitiative, Willi Schneider, Direktor NMS Lochau, Daniel Zadra, Bildungssprecher Die Grünen, Christoph Waibel, Bildungssprecher FPÖ, Gabi Sprickler-Falschlunger, Bildungssprecherin SPÖ, Sabine Scheffknecht, Landtagsabgeordnete NEOS.

Wirtschaft sieht klaren Wunsch nach Gesamtschule

Für Christoph Jenny, Bildungssprecher in der Wirtschaftskammer, steht nach der Präsentation fest: In Vorarlberg gibt es einen klaren Wunsch nach einer gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen. Das decke sich mit der Forderung der Kammer, so Jenny. Vor allem die höhere Chancengleichheit und die spätere Entscheidung für die künftige Schullaufbahn seien als große Vorteile erkannt worden.

Ähnlich argumentiert Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung. Nun sei klar, dass eine spätere Bildungsentscheidung mehrheitlich gewünscht sei.

Burtscher und Jenny weisen aber darauf hin, dass die ebenfalls geäußerten Bedenken, ob Kinder dann noch ausreichend gefördert werden, nicht unter den Tisch fallen dürfen. Fest steht für beide: Die Tür für eine Neuausrichtung ist nun offen.

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Eine Analyse von ORF Vorarlberg-Redakteur David Breznik

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