Informationspflicht für Zahnersätze gefordert

Die Vorarlberger Zahntechniker fordern eine Deklarationspflicht über die Herkunft von Zahnersatzprodukten. Bisher sind die Zahnärzte dazu nicht verpflichtet. Die winken ihrerseits ab: Die Patienten interessiere das nicht.

Auch in Vorarlberg entscheiden sich manche Zahnärzte, Zahnersatzprodukte in Billiglohnländern, etwa in der Türkei, auf den Phillippinen oder in China, anfertigen zu lassen. Das ist legal und bedeutet nicht automatisch einen Qualitätsverlust. Allerdings müssen die Zahnärzte nicht ausdrücklich darauf hinweisen, wie das beispielsweise in Deutschland der Fall ist.

Dagegen begehren jetzt die Vorarlberger Zahntechniker auf. Sprecher Horst Wielath rechnet vor, dass eine Krone bei einem Vorarlberger Zahntechniker zwischen 200 und 240 Euro kostet, in China hingegen für rund die Hälfte angefertigt werden kann. Probleme könne es dann bei Reparaturen geben. Insbesondere dann, wenn nicht klar ist, wie der Zahnersatz hergestellt wurde und mit welchen Materialien, so Wielath. Dann nämlich trage der Zahntechniker das Risiko.

Zahnärztesprecher skeptisch

Der Sprecher der Zahnärzte, Gerhart Bachmann, sieht kein großes Problem in der fehlenden Informationspflicht. Immerhin könnten die Patienten die Zertifikate auf Wunsch einsehen - nur würden sich die nicht dafür interessieren. Dass Zahnärzte den Mehrgewinn für sich beanspruchen, will er nicht gelten lassen. Der geringere Preis könne genauso gut an den Patienten weitergegeben werden. Sehr viele Fälle dürfte es seiner Ansicht nach nicht geben. Außerdem bedeutet eine Informationspflicht laut Bachmann vor allem mehr statt weniger Bürokratie.