Großparteien in Vorarlberg schrumpfen

Österreichs Parteien verlieren seit Jahren Mitglieder. In Vorarlberg schreitet der Schrumpfungsprozess vor allem bei den traditionellen Großparteien voran: Sowohl ÖVP als auch SPÖ haben in jüngster Vergangenheit Mitglieder eingebüßt.

Abwärts geht es vor allem bei den traditionellen Großparteien. Ein Parteibuch der SPÖ haben in Vorarlberg derzeit rund 1.750 Menschen. Vor fünf Jahren waren es um 100 mehr, vor zwanzig Jahren waren es noch über 3.000. Landesgeschäftsführer Reinhold Einwallner führt das vor allem auf den gesellschaftlichen Wandel zurück. Die Menschen würden sich heutzutage lieber an einer politischen Aktion beteiligen, statt sich dauerhaft an eine Partei zu binden. „Dieser Rückgang hat nichts SPÖ-spezifisches“, so Einwallners Einschätzung.

Ähnlich das Bild bei Vorarlbergs größter Partei, der ÖVP. Laut Geschäftsführer Dietmar Wetz hat die Volkspartei in den letzten zehn Jahren zwischen 1.500 und 2.000 Mitglieder verloren. Mit rund 20.000 Parteigängern ist die ÖVP damit trotzdem noch die mit Abstand mitgliederstärkste Kraft im Land. Auch Wetz beruft sich auf Trends in der Gesellschaft. Außerdem habe die Volkspartei schon vor Jahren den Wandel von einer Mitgliederpartei zu einer Mitarbeiterpartei vollzogen.

Grüne in zehn Jahren verdoppelt

Ein konstantes Wachstum weisen hingegen die Grünen auf. Waren es 2003 noch 326 Mitglieder, betrug die Zahl Ende 2014 schon 670 Mitglieder. Wobei Geschäftsführerin Cornelia Matt darauf verweist, dass einer Parteimitgliedschaft vonseiten der Grünen lange keine große Bedeutung zugemessen wurde. Neos, bekanntlich die jüngste der im Landtag vertretenen Parteien, hat derzeit 191 Mitglieder. EinTrend ist hier noch nicht abzulesen.

Was die Zahl der Mitglieder der FPÖ Vorarlberg angeht, hat der ORF am Montag keine Informationen aus der Zentrale der Landespartei erhalten.