Pferdehof: Landtag will Versäumnisse prüfen

Die Vorwürfe gegen einen Pferdehof in Tosters waren am Mittwoch Thema im Vorarlberger Landtag. Die FPÖ warf der zuständigen Behörde Untätigkeit vor, zudem habe Tierarzt Erik Schmid seine Kompetenzen überschritten.

Im Oktober wurden von Mitgliedern des Tierschutzvereins Rankweil schwere Vorwürfe erhoben: Auf dem Pferdehof Tosters würden alte, halbverhungerte Tiere gehalten und Kindern zum Reiten angeboten - mehr dazu in Video entzündet Debatte über Tierschutz. Am Mittwoch setzte sich der Vorarlberger Landtag mit dem Fall auseinander.

Angestoßen wurde die Debatte durch einen Antrag der Freiheitlichen. FPÖ-Tierschutz-sprecherin Nicole Hosp verlieh ihrem Zweifel Ausdruck, dass Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) tatsächlich erst aus den Medien von diesen Zuständen erfahren habe. Seit Jahren gebe es schon Anzeigen: „Was tut denn Ihre Behörde? Wurden Sie nicht informiert, oder interessiert es Sie nicht?“, schleuderte Hosp Schwärzler entgegen.

Alle zehn Tage Bericht an Schwärzler

FPÖ-Klubchef Dieter Egger störte indes vor allem Schwärzlers Diktion, die er von einem Amtstierarzt übernahm. Der Landesrat hatte von einem altersgerechten Zustand der Tier gesprochen und „Momentaufnahmen“. Egger warf Schwärzler vor, die falsche Besetzung für sein Amt zu sein.

Der Landesrat selbst betonte, er habe sofort Kontrollen veranlasst und einen Fachtierarzt eingeschaltet. Der habe zwar einige abgemagerte Tiere vorgefunden, die aber sonst einen gesunden Eindruck gemacht hätten. Bei einigen Pferden habe es Kauprobleme gegen. Alle Tiere seien entwurmt worden. Jetzt lasse er sich alle zehn Tage einen Bericht über diesen Hof geben, sagte Schwärzler.

FPÖ wirft Schmid Amtsmissbrauch vor

Die FPÖ betonte noch einen zweiten Aspekt: Laut Egger haben sich die Mitglieder des Tierschutzvereins Rankweil an Landesrat Rauch (Grüne) gewandt, der ebenfalls Vereinsmitglied ist. Der habe den in diesem Fall nicht zuständigen Tierarzt Erik Schmid als Experten beigezogen. Der habe zur Verteidigung des Pferdehofes andere vergleichbare anhängige Fälle auf den Tisch gelegt. Für Egger stellt das einen klaren Amtsmissbrauch dar.

Laut Landesrat Schwärzler prüft die Personalabteilung des Landes die Vorwürfe. Das Thema wird nun im nicht-öffentlichen Kontrollausschuss des Landtags weiterberaten, alle Beteiligten sollen dort gehört werden.