Baustelle Obervermunt II wird wintersicher

Auf der 1.750 Meter hoch gelegenen Baustelle für das neue Pumpspeicherwerk Obervermunt II herrscht vorwinterlicher Stress. Für den Winter ist eine eigenständige Betonversorgung mit Kies- und Betonmischwerk eingeplant.

Das Krespa-Massiv oberhalb des Vermuntstausees wird derzeit richtiggehend durchlöchert. Von drei Seiten werden Stollen in das Massiv getrieben, beim Druckstollen für das alte Obervermuntwerk Eins wurde vor kurzem die 1.000 Meter Marke gefeiert. Der größte Eifer gilt derzeit der Fertigstellung der Kiesaufbereitungsanlage. Mit ihr wird aus dem Ausbruchsmaterial Betonkies hergestellt. Mit dem Kälteeinbruch vor zehn Tagen hat der Winter erstmals seine Zähne gezeigt. Das ist auch der Grund, warum derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird: Das Kieswerk darf nämlich keinenesfalls einfrieren.

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„Vorarlberg heute“-Beitrag von Franz-Michel Hinteregger

Wie beim Bau der Vermunt-Staumauer vor 85 Jahren wird der Beton an Ort und Stelle gemischt, obwohl man mit der neuerrichteten 20 Tonnen Materialseilbahn genauso gut Fertigbeton aus dem Tal transportieren könnte. Aber so ist man unabhängiger von den Launen des Wetters. Das gab Pluspunkte bei der Umweltverträglichkeitsprüfung des Projektes. Um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, werden Zement und Zuschlagstoffe in einem Labor fortlaufend überprüft, ebenso der fertige Beton.

Silvrettadorf reaktiviert

Auf der Bielerhöhe wurde das Silvrettadorf reaktiviert. Hier standen vor 70 Jahren schon die Baracken der Zwangsarbeiter für den Bau des Silvrettastausees, das neue Silvrettadorf bietet Platz für 280 Mitarbeiter. Viele von ihnen arbeiten im Dreischichtbetrieb. Die Zeit drängt, trotz verspäteten Baubeginns muss das Pumpspeicherwerk nämlich in vier Jahren in Betrieb gehen. Das ist vertraglich so geregelt, jede Verzögerung kostet sehr viel Geld.