Arbeitslosigkeit steigt weiter

Zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten in heimischen Unternehmen wirken sich auf den Arbeitsmarkt stärker aus. Im Oktober waren fast 10.500 Personen arbeitslos gemeldet, um 5,5 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres.

Das Arbeitsmarktservice meldet eine weitere Eintrübung am Arbeitsmarkt. Wie schon die Industriellenvereinigung im Rahmen ihrer aktuellen Konjunkturerhebung feststellen musste, gibt die wirtschaftliche Entwicklung auch in Vorarlberg Anlass zur Sorge, heißt es in der monatlichen Aussendung des AMS. Noch stehe Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländern besser da, doch auch hier ist ein eklatanter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.

10.491 Arbeitslose gemeldet

Mit aktuell 10.491 arbeitslos vorgemerkten Personen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Oktober 2013 um 543 oder 5,5 Prozent angestiegen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer nahm rund vier Prozent leicht ab auf 2.605.

Die Arbeitslosenquote liege in Vorarlberg mit 6,4 Prozent erneut deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 8,1 Prozent. Mehr als 80 Prozent des Arbeitslosenzuwachses stammen aus Industrie und Gewerbe und aus technischen Berufen. Dementsprechend sei die Arbeitslosigkeit auch in Metall- und Elektroberufen ( plus 101 Betroffene bzw. plus 15,1 Prozent), in Hilfsberufen (plus 231 Betroffene bzw. plus 12,2 Prozent), bei Nahrungsmittelberufen (plus 24 Betroffene bzw. plus 26,7 Prozent) und Technikerberufen (plus 38 Betroffene bzw. plus 12, Prozent) am stärksten gewachsen.

Fremdenverkehr braucht mehr Personal

Weniger Arbeitslose als im Vorjahr gibt es in den Fremdenverkehrsberufen und in den Büroberufen. Nach Altersgruppen schnitten erneut die unter 20-Jährigen am besten ab. Knapp unterdurchschnittlich war die Zunahme bei den 20- bis unter 25-Jährigen. Im Monat Oktober verzeichneten die vier Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice insgesamt 4.053 neue Zugänge in die Arbeitslosigkeit, das sind 3,8 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres.

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Arbeitslosigkeit dauert länger

Die durchschnittliche Vormerkdauer betrug 96 Kalendertage, um 15 Tage mehr als im Vorjahr. Günstiger als im Vorjahr ist die Situation am Stellenmarkt. Mit 1.662 sofort verfügbaren Stellenangeboten stehen aktuell etwa acht Prozent mehr Jobangebote zur Verfügung als vor einem Jahr.

Sparmaßnahmen stoßen auf Kritik

Im kommenden Jahr soll das Arbeitsmarktservice bis zu 4,3 Millionen Euro weniger bekommen. Geschäftigungsprojekte, Förder- und Kursangebote könnten betroffen sein. Das gilt es zu verhindern, sagt Manuela Auer. Die AK-Vizepräsidentin (SPÖ) hat die Sparpläne von Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) heftig kritisiert. Für Auer ist dies angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit im Lande „undenkbar und nicht hinnehmbar“.

Es brauche aber nicht nur für eine aktive Arbeitsmarktpolitik, sondern auch zur Entlastung der AMS-Beschäftigten dringend zusätzliche finanzielle wie personelle Ressourcen. „Die MitarbeiterInnen arbeiten längst am Anschlag und können nicht durch zusätzliche neue Aufgaben noch weiter belastet werden“, stellt Auer fest.

Die Zahlen sprechen für sich: Im benachbarten Bayern gab es bereits Probleme, als die Fallzahlen zur Bewältigung der Aufgaben auf 130 erhöht wurden. Auch in der angrenzenden Schweiz schrillten die Alarmglocken, als MitarbeiterInnen im Schnitt über 140 Personen zu beraten hatten. Bei uns hingegen haben AMS-MitarbeiterInnen im Schnitt 196 KundInnen zu betreuen, wobei in den Beratungszonen bis zu 280 und mehr Kontakte anfallen. Das ist um 50 Prozent mehr als in den umliegenden Staaten, kritisiert AK-Vizepräsidentin Auer.

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