Pessimismus bei Vorarlberger Industrie

Laut der aktuellen Konjunkturumfrage fürchten die Vorarlberger Industriebetriebe eine Verschlechterung der Geschäfts- und Ertragslage im nächsten Halbjahr. Sie fordern von der Politik eine Senkung der Abgaben.

Einen „Aufschrei wirtschaftsfreundlicher Bundesländer“ fordert Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV), angesichts der Ergebnisse der neuen Konjunkturumfrage. Zwar halte sich die aktuelle Geschäftslage auf stabilem Niveau, Skepsis herrsche allerdings mit Blick auf die zukünftige Entwicklung. So hat sich der Geschäftsklimaindex von 40,40 Punkten im ersten Quartal des Jahres auf nunmehr 19 Punkte (drittes Quartal) verschlechtert hat. Dieser Index stellt auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 Punkten den Mittelwert aus der aktuellen Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten dar.

Damit war der Geschäftsklimaindex zum zweiten Mal in Folge rückläufig. „Das ist noch lange keine Krisenstimmung, aber alles andere als erfreulich“, so Burtscher. Der IV-Geschäftsführer wünscht sich von der Vorarlberger Landesregierung, dass sie gemeinsam mit anderen wirtschaftsfreundlichen Bundesländern Reformen auf Bundesebene einfordere: „Runter mit den Steuern und Abgaben für Betriebe und Mitarbeiter, mehr Eigenverantwortung für die Betriebe und Mitarbeiter und mehr Reformeifer etwa bei Bildung und Pensionen“, formuliert Burtscher sein Vorstellungen.

Geschäftslage ähnlich wie im Vorjahr

Drei Parameter - die aktuelle Geschäftslage, die derzeitigen Auftragsbestände und die Auslandsaufträge - kamen in der Umfrage in 42 Unternehmen mit rund 21.400 Beschäftigten auf ähnliche Werte wie im Quartal zuvor. 57 Prozent der befragten Firmen schätzten ihre Geschäftslage als gut ein, immerhin zehn Prozent beurteilten sie hingegen als schlecht. Der Saldo lag um sechs Punkte niedriger als noch im zweiten Quartal.

Überwiegend schlecht beurteilt wurde allerdings die Geschäftslage und die Ertragslage in einem halben Jahr. Die Negativsalden in diesen beiden Bereichen betragen minus neun und minus 13 Prozentpunkte. Damit musste man des erste Negativsaldo in zwei Jahren hinnehmen. Der Beschäftigungsstand wurde als stabil eingeschätzt. Allerdings rechnen bereits zwölf Prozent der Unternehmen damit, in drei Monaten weniger Mitarbeiter beschäftigen zu können.