Jugendliche holen Infos aus dem Netz

Bei Vorarlbergs Jugendlichen sind das Internet mit 72 Prozent und soziale Medien mit 64 Prozent die wichtigsten Informationsmedien. Bei der Glaubwürdigkeit hat das Medium Radio die Nase vorn. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftskammer zum Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen.

Geht es nur um die Mediennutzung, liegen bei Vorarlbergs Schülern und Lehrlingen das Internet und soziale Medien weit vorne. Soll eine Information aber auf ihren Wahrheitsgehalt hin beurteilt werden, bevorzugen 80 Prozent der befragten 354 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 21 Jahren das Radio, dicht gefolgt von Zeitungen und Magazinen (74 Prozent). Nur noch rund die Hälfte (51 Prozent) hält auch Informationen, die über das Fernsehen verbreitet werden, für glaubwürdig. Internet und soziale Medien schätzen hingegen noch 23 bzw. 47 Prozent als glaubwürdig ein.

Wie erreiche ich Jugendliche?

Ein Ergebnis, das Kommunikationsfachleute vor Herausforderungen stelle, betonte der Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WK Vorarlberg, Martin Dechant. „Wenn nur die Hälfte glaubt, was im Internet steht, stellt sich die Frage, ob das Internet wirklich das richtige Medium ist, um Jugendliche zu erreichen“, fragte sich Dechant in Zusammenhang mit der Suche nach Lehrlingen. Zumal bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz auch die Eltern, Verwandte und Freunde neben dem Internet und Firmenhomepages eine wichtige Rolle spielen. Sowohl bei den 246 befragten Lehrlingen als auch bei den 108 Schülern lagen Eltern, Verwandte und Freunde mit 61 bzw. 63 Prozent und 57 bzw. 56 Prozent ganz vorne.

Zudem sollten die Firmen den persönlichen Kontakt zu den Jugendlichen suchen, denn 74 Prozent der Befragten gaben an, Schnupperlehren in Unternehmen in Anspruch genommen oder die Firmenhomepages als Information bei der Lehrstellensuche genutzt zu haben. „Es ist wenig überraschend, dass Unternehmen, die das tun, in Vorarlberg wenig Probleme haben, Nachwuchskräfte zu finden“, erklärte Dechant und verwies dabei etwa auf Firmen wie Blum Beschläge, den Verpackungsspezialisten Alpla oder das weltweit agierende Industrieunternehmen Liebherr in Nenzing.

Bezahlung erst an siebter Stelle

Auch sei es gar nicht so wichtig, die Jugendlichen mit betrieblichen Zusatzleistungen zu umwerben. „Wichtig sind für die Jugendlichen die Zukunftschancen nach der Lehre, ein gutes Betriebsklima und das Image des Unternehmens“, sagte Dechant. Die Bezahlung sei in der Studie erst an siebenter Stelle vor der Förderung der fachlichen und persönlichen Entwicklung genannt worden.

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