Egger-Äußerung sorgt für Wirbel
Egger, Klubobmann der Freiheitlichen im Vorarlberger Landtag, stellte am 17.Oktober 2014 einen Leserbrief aus der „Kronen Zeitung“ auf seine Facebook-Seite. Der Leserbriefverfasser beginnt mit „Liebe Türken“ und beschwert sich über ihre angeblich mangelnde Wertschätzung gegenüber Österreich.
Auszug aus dem umstrittenen Facebook-Posting
Der Brief gehe ganz stark in Richtung Rassismus, urteilt der Innsbrucker Politologe Reinhold Gärtner. Es werde eine Gruppe konstruiert, mit negativen Zuschreibungen charakterisiert und biologisiert, indem der Schreiber von einem Volk spreche. In dem Leserbrief wird etwa festgestellt, dass alle Türken Österreich verachteten. Egger kommentiert das mit dem Ausspruch „Wie wahr!“. Für Gärtner setzt Egger damit deutliche Signale in Richtung rechter Wählerschaft. Für den Sager von 2009 über Hanno Loewy, den Leiter des Jüdischen Museums Hohenems, stehe Eggers Entschuldigung ohnehin aus.
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Egger weist Vorwürfe zurück
Egger weist am Mittwoch in seiner Stellungnahme den Rassismus-Vorwurf zurück. Er habe den Leserbrief nicht als rassistisch verstanden, so Egger. Er denke auch nicht, dass alle Türken Österreich ablehnten. Zu fragen sei aber, darauf beharrt Egger, warum es eine Gruppe von Leuten gebe, die angeblich „unser Land“ nicht akzeptieren.
„Der Wolf hat den Schafspelz abgelegt“, kommentiert die grüne Integrationssprecherin Vahide Aydin die Verbreitung des Leserbriefs auf Eggers Facebook-Seite. Im Wahlkampf habe sich der FPÖ-Chef aus taktischen Gründen noch zurückgehalten, jetzt hetze er aber wieder bewusst gegen „die Türken“. „Der in der ‚Kronen Zeitung‘ abgedruckte Leserbrief diskriminiert Türkischstämmige pauschal und ist daher eindeutig rassistisch“, so Aydin. Egger versuche damit, Rassismus wieder salonfähig zu machen.