Mobile Unterkünfte für Flüchtlinge geplant

Die Caritas-Flüchtlingshilfe ist zuversichtlich, bis Ende Jänner die geforderten 130 zusätzlichen Plätze für Flüchtlinge zu organisieren. Unter anderem soll das mit mobilen Wohneinheiten gelingen, sagt Leiter Martin Fellacher.

Martin Fellacher

ORF

Martin Fellacher

Zur Entlastung der Erstaufnahmezentren für Asylwerber verpflichtet der Bund die Bundesländer, eine gewisse Anzahl an Flüchtlingen bei sich aufzunehmen. Diese so genannte Asylquote mussten die Länder bisher zu 88 Prozent erfüllen, was Vorarlberg auch geschafft hat. Sonntag haben sich die Flüchtlingsreferenten der Bundesländer darauf geeinigt, bis Ende Jänner 100 Prozent der Quote zu erfüllen. Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) versichert, dass das auch gelingen werde.

Standorte noch nicht gefunden

Insgesamt geht es um 130 zusätzliche Plätze im Land. Einerseits braucht es größere Objekte für mindestens 30 Personen, um Asylwerber in laufenden Verfahren unterzubringen. Und es braucht Wohnraum für bereits anerkannte Flüchtlinge, damit neue Asylwerber aufgenommen werden können, sagt der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe, Martin Fellacher, aktuell würden sich dafür auch neue Möglichkeiten anbieten. Es gebe mittlerweile unterschiedliche Bauträger, die mobile Wohneinheiten anbieten - das werde im Moment gerade verhandelt. Wo sie stehen werden, ist noch nicht klar, alle Gemeinden seien aufgefordert Platz zur Verfügung zu stellen.

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Beitrag von Birgit Hackspiel. Sie sehen Martin Fellacher, Belinda Eiterer, Stellenleiterin von Bludenz, und einen Flüchtling, der in einer Unterkunft der Caritas wohnt.

Gemeinden sehr verschieden

Die Bereitschaft der Vorarlberger Gemeinden, Flüchtlinge unterzubringen, sei sehr unterschiedlich. Einige hätten im Verhältnis zur Einwohnerzahl schon viele Flüchtlinge untergebracht und wären auch noch bereit, weitere unterzubringen, andere seien schwieriger. Es werde aber versucht, das im direkten Dialog zu lösen. Im Moment sind die meisten Flüchtlinge aus Syrien und Umgebung, sagt Fellacher - sie seien in der Regel sehr gebildet.

Gerade angesichts der aktuellen Lage ist Fellacher dafür, das Asylgesetz auf EU-Ebene einheitlich zu regeln - mit gemeinsamen Standards in Asylverfahren, die in jedem Land gleich umgesetzt werden.

Gemeinde-Quote abgelehnt

Der Vorschlag von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Asylwerber mit einer fixen Quote auf Gemeinden aufzuteilen, hat bei der außerordentlichen Konferenz der Flüchtlingsreferenten in Kärnten bei den Bundesländern keine Zustimmung gefunden. Die Gemeinde-Quote sei abgelehnt worden, das mache so keinen Sinn, so Gastgeber und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Das sei nicht durchführbar, so auch Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Etliche Gemeinden würden gar nicht über die notwendige Infrastruktur zur Aufnahme von Asylwerbern verfügen, die Quote sei auf Gemeindebasis nicht durchführbar, so Landesrat Schwärzler.

Quoten bis Ende Jänner zu 100 Prozent erfüllt

Dafür wollen die Bundesländer ihre Quoten zu 100 Prozent erfüllen. Dieses müsse bis Ende Jänner geschehen, so Schwärzler im Radio-Vorarlberg-Interview. Man habe vereinbart, dass die Quote im Vierteljahr erfüllt werden müsse, im Durchschnitt von drei Monaten. Wenn die Quote nicht enorm steige, könne Vorarlberg sie auch erfüllen. Man sei gemeinsam mit der Caritas bemüht, einen Weg zu finden.

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Audio: Landesrat Erich Schwärzler im Radio-Vorarlberg-Interview

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