Demo: „Tschetschenen nur untergeordnete Rolle“

Bei der Kurden-Demonstration am 11. Oktober in Bregenz hätten Tschetschenen nur eine untergeordnete Rolle gespielt, so Eva Fahlbusch vom Asyl-Verein Vindex auf Anfrage des ORF Vorarlberg. Zwei Menschen wurden durch Messerstiche schwer verletzt.

Fahlbusch war bei der Demonstration persönlich dabei. Sie habe beobachtet, wie junge Männer die kurdischen Demonstranten provoziert hätten, indem sie eine bestimmte tschetschenische Flagge geschwunden hätten. Jemand vom Verein Vindex habe nachgesehen und aller Voraussicht nach hätte es sich um türkische Jugendliche, nicht um tschetschenische Jugendliche gehandelt.

Die Polizei bestätigt, dass Tschetschenen bei der Demonstration offenbar nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Vier bis sechs Teilnehmer sollen dabei gewesen sein, verteilt auf Demonstranten und Gegendemonstranten.

„Gewaltpotential von türkischen Rechtsextremisten“

Der Ethnologe Thomas Schmidinger von der Universität Wien sieht ein großes Gewaltpotential bei jungen rechtsextremen Türken in Vorarlberg. Die Gewalt bei der Demonstration sei nicht von den Kurden ausgegangen, sondern von jungen rechtsextremen Türken im Umfeld der „Grauen Wölfe“, so der Politologe und Ethnologe Schmidinger. Das Spezialgebiet des gebürtigen Vorarlbergers sind Kurden und Türken.

Es handle sich vor allem um einen Konflikt zwischen rechtsextremen Türken und der kurdischen Nationalbewegung, so Schmidinger.

„Seit Jahren stark im Unterland vertreten“

Die jungen rechtsextremen Türken seien seit Jahren relativ stark im Vorarlberger Unterland vertreten, sagt Schmidinger. In der Region Bregenz-Lustenau gebe es viele Jugendgruppen im Umfeld der „Grauen Wölfe“.

Die Politik habe hier lange weggesehen, spiele jetzt etwas Feuerwehr und hinke der Entwicklung etwas hinterher, so Schmidinger. Gleichzeitig werde aber in Vorarlberg im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr viel für die Integrationsarbeit getan.

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Video: Im Beitrag von Gernot Hämmerle, Manfred Abel uns Sabrina Winter sind im Interview zu sehen: Ethnologe Thomas Schmidinger und Eva Fahlbusch vom Verein Vindex.

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