Mehrerau übernimmt Hospiz

Die Hospizbewegung will in zwei Jahren in Bregenz ein stationäres Hospiz eröffnen. Es soll im Sanatorium Mehrerau untergebracht werden. Die Caritas will mit ihrer Einrichtung eine würdevolle Begleitung bis zum Lebensende gewährleisten.

Von dem im schwarz-grünen Regierungsübereinkommen festgelegten Hospiz im Sanatorium Mehrerau erfuhren 52 Mitarbeiter erst spät. Landesrat Christian Bernhard (ÖVP) bedauert das. Bernhard entschuldigt sich mit der neuen Situation und der Notwendigkeit eines Koalitionspapiers, in dem das Hospiz fixiert werden musste. „Es tut mir sehr leid. Das ist nicht die Art, wie ich Mitarbeiter behandeln will“, sagte Bernhard am Donnerstag, als im Landhaus die Eckpunkte präsentiert wurden.

Hospizbewegung

Die Hospizbewegung begleitet seit 20 Jahren - mobil vor Ort - schwerkranke und sterbende Menschen

Weiterbeschäftigung möglich

Für alle Mitarbeiter werde man individuelle Lösungen suchen, heißt es. Eine Weiterbeschäftigung an den Landesspitälern sei möglich. Niedergelassene Ärzte, die bisher als Belegärzte in der Mehrerau operierten, sollen ihre Operationen künftig an Landesspitälern durchführen können. Im Sanatorium Mehrerau wurden im vergangenen Jahr 2.500 Patienten behandelt. 85 Prozent der Operationen könnten inzwischen tagesklinisch durchgeführt werden, so Bernhard. Für jene acht Prozent, die stationär nachbehandelt werden müssten, wäre ausreichend Kapazität an den Landeskrankenhäusern vorhanden.

Sanatorium wird bis April weitergeführt

Der Mehrerauer Abt Anselm van der Linde zeigt sich erfreut, dass eine Nachnutzung gefunden wurde. Es sei für die Abtei wichtig, dass das Sanatorium ein Zufluchtsort für Kranke bleibe und seine medizinische Nutzung erhalten werde. Bis Anfang April wird das Sanatorium weitergeführt. Dann erfolgt der einjährige Umbau.

2016 soll das Hospiz in Betrieb gehen. Praxen und Physiotherapieräume werden vermietet. Caritasdirektor Peter Klinger geht davon aus, dass die Patienten im Schnitt zwischen vier Wochen und einigen Monaten im Hospiz sein werden. Zehn Belegbetten sind geplant. Klinger erwartet, dass das Hospiz Wartezeiten in der Palliativstation verkürze.

Kritik von der AK

Arbeiterkammer-Präsidentin Manuela Auer kritisiert den Umgang mit den Beschäftigten des Sanatoriums Mehrerau. Die Mitarbeiter seien nur unzureichend und viel zu spät über die geplanten Umstrukturierungspläne und die Folgen informiert worden. Auer verlangt eine rasche und sozial verträgliche Lösung für die Mitarbeiter in der Mehrerau.

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