Steuerreform-Pläne vorgestellt

ÖGB und Arbeiterkammer (AK) haben am Dienstag in Wien ihre Pläne zur Steuerreform vorgestellt: Die Lohnsteuer soll runter, und zwar für alle. Der Vorarlberger AK-Präsident Hubert Hämmerle hält die Pläne für einen guten Kompromiss, zur Gegenfinanzierung hat er auch der Vermögenssteuer zugestimmt.

Hämmerle hält die Vorschläge von ÖGB und AK zur Steuerentlastung für einen guten Kompromiss. Er sieht alle Forderungen, die die Arbeiterkammer in Vorarlberg gestellt habe, als umgesetzt. Hämmerle, ein Vertreter der christlich-sozialen Gewerkschaft, sprach sich auch für eine Vermögenssteuer aus. Das müsse zur Entlastung von Arbeitnehmern auch in der ÖVP Platz haben.

„Meilenstein für Arbeitnehmer“

Vorarlbergs ÖGB-Vorsitzender Norbert Loacker hält das vorgestellte Konzept für einen Meilenstein. Weil vor allem Menschen mit geringen und mittleren Einkommen und auch Lehrlinge davon stark profitieren würden, sagt Loacker. Als Beispiel nannte Loacker: Wenn jemand 1.500 Euro verdiene, erspare er sich die halbe Lohnsteuer.

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Video: Im Beitrag von Georg Fabjan und Bernhard Torghele ist ÖGB-Vorsitzender Norbert Loacker zu sehen.

ÖGB und AK wollen Eingangssteuersatz senken

Der Eingangssteuersatz soll nach den Plänen von ÖGB und AK von 36 auf 25 Prozent gesenkt werden. Der Höchststeuersatz soll ab 80.000 statt bisher 60.000 Euro im Jahr greifen, und ab der Höchstbemessungsgrundlage von 4.500 Euro soll die Entlastung flacher werden.

Besserverdiener sollen also weniger stark entlastet werden als niedrigere Einkommen. Da hätte Hämmerle nach eigenem Bekunden nicht mitgestimmt. Die anderen Abweichungen vom Steuermodell der AK Vorarlberg - es sieht 20 Prozent Eingangssteuersatz und Höchststeuersatz erst ab 84.000 Euro vor - nimmt Hämmerle hin. Nach weiteren Verhandlungen werden aber jetzt doch auch die Besserverdiener mehr entlastet als ursprünglich vorgesehen.

ÖGB-AK-Modell sieht Vermögenssteuer vor

Zudem soll es auch Steuer-Entlastungen für Familien geben. Finanziert werden soll das knapp sechs Milliarden Euro schwere ÖGB-AK-Modell unter anderem durch Vermögenssteuern - da stimmen auch die Christgewerkschafter zu - und Einsparungen, aber auch durch verstärkten Kampf gegen Steuerbetrug und letztlich den vermehrten Konsum, der von mehr Geld in der Tasche erwartet wird.

Auch ÖAAB hat Pläne vorgestellt

Neben ÖGB und AK hat auch der ÖAAB am Dienstag ihre Idee für eine Steuerreform, die die Arbeitnehmer entlasten soll, vorgestellt. Bei der Summe zwischen 5,5 und 5,9 Mrd. Euro sind die beiden Konzepte ähnlich, doch bei den konkreten Maßnahmen gibt es erhebliche Unterschiede - mehr dazu in Sechs Steuerstufen vs. „lineares“ Modell (ORF.at)

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