„Exiljuden“-Sager: Nachbauer verteidigt Egger

Schubertiade-Gründer Gerd Nachbauer hat sich zum „Exiljuden“-Sager von FPÖ-Chef Dieter Egger zu Wort gemeldet. Nachbauer war nach eigenen Angaben bei der Aussprache zwischen Egger und Hanno Loewy anwesend. Seiner Ansicht nach erübrigt sich danach eine Entschuldigung Eggers.

Vor wenigen Tagen hatte Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems, in einem Interview mit dem „Falter“ behauptet, Egger habe sich niemals für seinen Aussage aus dem Jahr 2010 entschuldigt. Ein Gespräch habe zwar stattgefunden, man hätte es sich laut Loewy allerdings „sparen können“. Mehr dazu in: „Loewy: „Egger hat sich nie entschuldigt““.

Entschuldigung „erübrigt“

Am Freitag meldete sich mit Schubertiade-Gründer Gerd Nachbauer der einzige Augenzeuge der Unterredung via Presseaussendung zu Wort. Er sei es gewesen, der das Gespräch überhaupt erst initiiert habe, und sei dann als dritte Partei hinzugezogen worden. Zu Beginn habe Egger die „näheren Umstände“ bedauert, die zu dem „nicht geplanten, keinesfalls antisemitisch gemeinten und in der Regel aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat geführt haben“. Eine Entschuldigung habe sich nach diesen Worten „erübrigt“, so Nachbauer.

Nun sei es Loewy, der die „alte Suppe wieder aufgewärmt“ habe. Im Übrigen habe Loewy Egger im Laufe des Gesprächs „als Antisemiten bezeichnet“.

Nachbauer: „Exil“ und „Jude“ keine Schimpfwörter

Gegenüber der APA begründete Nachbauer seinen Schritt damit, dass beide Parteien ohnehin schon ein Gespräch eingeräumt hätten. Seiner Meinung nach seien „Exil“ und „Jude“ keine Schimpfwörter und seien von Egger auch nicht antisemitisch gemeint gewesen. Der FPÖ-Chef habe sich „am nächsten Tag selbst nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern können“ - ein Umstand, den Nachbauer als Beweis dafür ansieht, dass kein Vorsatz im Spiel war.

Loewy wollte sich nicht zu Nachbauers Aussagen äußern.

Jahre alter Sager als Wahlkampfthema

In den vergangenen Wochen war der Streit um Eggers Aussage zum Wahlkampfthema geworden. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hatte implizit klar gemacht, dass eine Regierungsbeteiligung der FPÖ nur dann möglich wäre, wenn sich Egger für seine Äußerung entschuldige. Egger lehnt das bisher ab.