Onlinehandel mit gefälschten Medikamenten boomt

Der Onlineversandhandel von Arzneimitteln boomt. Laut Jürgen Rehak, Präsident der Vorarlberger Apothekenkammer, wurden in den vergangenen Monaten auch in Vorarlberg mehrere hundert Medikamente - ein Großteil davon Fälschungen - aus dem Verkehr gezogen.

In den vergangenen zwei Jahren hat eine Sonderkommission des Bundeskriminalamtes in Österreich 20.000 Pakete mit rund 30.000 gefälschten Medikamenten sichergestellt. Auch in Vorarlberg wurden, so schätzt Rehak, in jüngster Zeit mehrere hundert Medikamente aus dem Verkehr gezogen.

Untersuchungen hätten ergeben, dass mindestens 94 Prozent der Arzneimittel Fälschungen waren. Bei den Inhaltsstoffen habe man von Zucker über getrockneten Kot bis hin zu anderen Arzneistoffen alles Mögliche gefunden, erläutert der Präsident der Vorarlberger Apothekenkammer. Auch Unter- und Überdosierungen der Wirkstoffe habe man festgestellt.

Rehak: Immer professionelleres Vorgehen

Das größte Problem sei, dass im Onlinehandel nicht nachvollziehbar sei, woher die Medikamente wirklich kommen. Die Tricks der Kriminellen würden immer besser: Die Internetauftritte würden professioneller - auch der Versand. Als Absender würden oft tatsächlich existierende Apotheken angegeben. Diese wüssten dann allerdings nichts davon.

Der Onlineversandhandel von Arzneimitteln ist in Österreich noch verboten. In etwa einem Jahr soll es auch österreichischen Apotheken erlaubt sein, zumindest rezeptfreie Medikamente zu verschicken.

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