SPÖ will Krebs-Rehabilitation-Station im Land

Rund 1.600 Menschen erkranken jedes Jahr an Krebs. Als Hilfe nach der Therapie braucht Vorarlberg jetzt ein onkologisches Rehabilitationszentrum, fordert die SPÖ. Heute müssen Vorarlberger Krebspatienten im Ausland behandelt werden.

Die Krebshilfe biete Erkrankten nach Abschluss der Therapie Beratung an. Eine Rehabilitation, wie es für viele Bandscheiben- oder Hüftoperierte gibt, wird in Vorarlberg nicht angeboten. „Unsere Erkrankten müssen zur Rehabilitation ins Ausland ausweichen“, bemängelt Gesundheitssprecherin Gabi Sprickler-Falschlunger (SPÖ).

Die Nachwirkungen von Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen sind oft gravierend: Potenzprobleme, Gefühlsstörungen in Armen und Beinen, dazu die seelische Belastung. Drei Wochen sollten Patienten nach der Krebstherapie im Reha-Zentrum behandelt werden, so die Ärztin.

Auch danach sollte das Zentrum Anlaufstelle bleiben. Notwendig wäre eine arbeitsrechtliche und eine Arbeitsplatz-Beratung, so Sprickler-Falschlunger. Viele Krebspatienten stünden voll im Berufsleben. Deshalb müsse es in Vorarlberg eingerichtet werden.

Fachpersonal ist vorhanden

Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal haben heute eine onkologische Ausbildung. Auch gehöre es heute zum ärztlichen Alltag, sich genügend Zeit für Gespräche mit Angehörigen zu nehmen. In einer Onko-Reha werde auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen. Das spezialisierte ärztliche Personal versuche die Nachwirkungen der Therapien zu lindern.

Physio- und Ergotherapeuten unterstützen Patientinnen und Patienten dabei das Vertrauen in ihren Körper wiederzugewinnen. Besonders wichtig wären psychologische Gesprächsangebote, die einzeln oder in Gruppen angeboten werden. Auch das stark belastete familiäre Umfeld des Erkrankten müsse einbezogen werden. Für die Vorarlberger Krebshilfe würde sich eine Onko-Reha auch hier als guter Standort anbieten.

Freiwilliger Teilkrankenstand als Ablenkung

Nicht zuletzt benötige man auch eine berufliche Beratung, wie eine Wiedereingliederung in das Arbeitsleben stattfinden kann. Ein wichtiger Schritt wären die Verhandlungen zum Teilkrankenstand. Wie der Präsident der Vorarlberger Krebshilfe Gebhard Mathis richtig anmerke, wäre ein freiwilliges - und die Betonung liege auf freiwillig - Arbeiten in Teilzeit eine gute Ablenkung für viele Krebspatienten. Die Krebshilfe fordert ein Gesamt-Konzept für die Nachbehandlung von Krebspatienten. Es gelte Strukturen aufzubauen, ähnlich wie es sie beispielsweise nach einem Schlaganfall gebe,so Mathis.

SPÖ wendet sich gegen privaten Anbieter

Falsch wäre es, wenn diese Aufgabe von einem privaten Anbieter wie etwa Humanomed übernommen würde, so Sprickler-Falschlunger. Gerade die Einbettung in die Vorarlberger Spitalslandschaft, die eigene Gestaltungsmöglichkeit und Ausstattung der Einrichtung sowie die Vernetzung mit Ärzten und Pflegepersonal aus den eigenen Spitälern, die den Patienten vorher behandelt haben, würden die Qualität der Behandlung deutlich erhöhen, argumentiert Sprickler-Falschlunger.

SPÖ-Forderung findet Unterstützung

Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) steht der Idee positiv gegenüber. Im Zuge der Gesundheitsreform werde darüber nachgedacht, so Bernhard. Umgesetzt werden müsste ein solches Zentrum von der Sozialversicherungsanstalt.