Wieder mehr Eheschließungen

In Vorarlberg wird wieder öfter geheiratet. Einen möglichen Grund sehen Soziologen auch in globalen Krisen. Rund 800 Ehen wurden im ersten Halbjahr geschlossen.

Die Österreicher geben sich offenbar wieder öfter das Ja-Wort. Im ersten Halbjahr 2014 wurden über 17.000 Ehen geschlossen - das ist ein Plus von sechseinhalb Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2013. Ein Plus gab es in allen Bundesländern: Gemessen an der Bevölkerungszahl traten aber die Vorarlberger am häufigsten vor den Traualtar oder vor das Standesamt.

„Sichere Häfen“ in Krisenzeiten

Knapp 800 Ehen sind im vergangenen ersten Halbjahr in Vorarlberg geschlossen worden. Das ist ein Plus von 17,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am zweithäufigsten trauten sich die Tiroler, am seltensten gaben sich die Steirer das Ja-Wort. Dass die Österreicher generell vermehrt wieder „sichere Häfen“ ansteuern und eine Ehe eingehen, könnte, abgesehen von der Bevölkerungsentwicklung, auch mit der weltpolitischen und globalen wirtschaftlichen Lage zu tun haben, heißt es vorsichtig beim Institut für Soziologie der Universität Innsbruck.

Es gebe das Phänomen, dass man in Krisenzeiten, selbst wenn man nicht betroffen ist, seine eigene Lebenssituation öfter überdenkt und auch traditionellere Lebensformen wählt, erklärt Professor Heinz-Jürgen Niedenzu. Sein Kollege Professor Max Preglau ergänzt, dass es in diesen Zeiten oft jüngere Menschen sind, vor allem Frauen, die von Harmonie in Ehe und Familie träumen. Allerdings dürfe man eine Halbjahresstatistik, sagt Preglau, ja nicht überbewerten, diese beinhalte zu viele Zufälligkeiten.