BTV konnte Konzerngewinn steigern

Die BTV, Bank für Tirol und Vorarlberg, hat im ersten Halbjahr 2014 den Konzerngewinn um 6,5 Prozent auf 40,3 Millionen Euro steigern können. Deutlich zurückgegangen ist die Kredit-Nachfrage.

Die Investitionen der Unternehmen seien weit unter dem Vorjahres-Niveau gelegen, sagt BTV-Vorstandssprecher Peter Gaugg. Die historisch tiefen Zinsen hätten kaum Wirkung gezeigt. Er hoffe, dass es in den Unternehmen keinen Investitionsstau gebe.

Deutlicher Zuwachs in Vermögensverwaltung

Erfreulich sei dagegen die Exportentwicklung, so Gaugg. Um diese zu unterstützen, habe die BTV zusätzlich 500 Millionen Euro an Krediten zur Verfügung gestellt.

Deutliche Zuwächse gab es im ersten Halbjahr in der Vermögensverwaltung. Nach Angaben von BTV-Vorstand Gerhard Burtscher lag er bei 16 Prozent. Insgesamt sehe die BTV optimistisch in die Zukunft, als Gefahr sieht der Vorstand die zunehmende Bürokratisierung.

Bankensprecher: Glaube an Wachstum geschrumpft

In punkto gesunkene Investitionen der Unternehmen bestätigte Bankensprecher und Raiffeisenlandesbank-Vorstand Wilfried Hopfner die Einschätzung von Gaugg.

Zwar sei die wirtschaftliche Lage der Betriebe keineswegs schlecht - auch Eckdaten wie Arbeitslosigkeit und Exportquote seien in Vorarlberg besser als in anderen Bundesländern. Dennoch seien alle Unternehmen sehr vorsichtig, so Hopfner gegenüber dem ORF Radio Vorarlberg. Was die letzten beiden Jahre von den Vorjahren unterscheide, sei, dass der Glaube an die Zukunft und das Wachstum geschrumpft sei.

Hopfner: Keine Rede von Kreditklemme

Diese Unsicherheit werde durch geopolitische Krisen in Europa - aber auch außerhalb - zusätzlich gefördert. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sei nicht geeignet, die grundsätzliche Skepsis zu beseitigen. „In früheren Jahren hätten wir unter den derzeitigen Voraussetzungen einen Investitionsboom erlebt“, so Hopfner.

Von einer Kreditklemme - also von Problemen bei der Bereitstellung von Geld - könne keine Rede sein, erläutert er am Beispiel der Raiffeisenlandesbank. Man habe zwar keine großen Ausweitungen bei den Krediten - jedoch müsse man auch berücksichtigen, dass die „guten Kreditnehmer“ jedes Jahr ihre Kredite zurückbezahlen. Allein das Halten der Ausleihungen bedeute für die Raiffeisenlandesbank, dass in dem Ausmaß, wie Kredite getilgt werden, auch wieder neue Kredite vergeben werden.

Gaugg: Erweiterungsinvestitionen fehlen

Die BTV betreut 7.500 mittelständische Unternehmen. Das Kreditvolumen hat sich zuletzt um zwei Prozent verringert - eine unspektakuläre Zahl, hinter der aber eine problematische Entwicklung stehe, sagt Vorstandssprecher Gaugg. Nachdem das Kreditwachstum in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen sei, gehe auch das Investitionsvolumen zurück. Die Betriebe würden zwar Investitionen zur Qualitätsverbesserung tätigen, Erweiterungsinvestitionen, die Wachstum vorhersagen, würden jedoch fehlen, so Gaugg.

Dafür brauche es eine neue Zuversicht der Unternehmer - ausgelöst werden könnte sie durch politische Weichenstellungen, glaubt Gaugg.

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