Ritsch: Steuerreform oder Neuwahlen

Für SPÖ-Landesvorsitzenden Michael Ritsch hängt die Zukunft der Großen Koalition von der Umsetzung einer baldigen Steuerreform ab. Im Sommergespräch von Vorarlberg heute meinte Ritsch, er habe es satt, den Menschen ständig irgendwelche Kompromisse erklären zu müssen.

Wenn die ÖVP bei der Steuerreform nicht mitziehe, kann sich Ritsch Neuwahlen im Bund vorstellen - auch auf die Gefahr hin, dass danach FPÖ-Chef Heinz Christian Strache Bundeskanzler werden könnte.

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Das Gespräch führte Daniel Rein.

Finanzielle Schwerpunkte anders setzen

Im Wahlprogramm der SPÖ zur Landtagswahl gibt es zahlreiche Forderungen, die viel Geld kosten. Von einer Erhöhung der Mindestsicherung bis zur kostenlosen Kinderbetreuung. Das sei alles finanzierbar, sagte Ritsch. Seiner Meinung nach könnte das Geld an anderer Stelle eingespart werden, es gelte, Schwerpunkte anders zu setzen. Es sei etwa die Frage, ob es einen so teuren Achraintunnel oder eine Schanzenanlage brauche.

Wunsch: Vier Mandate

Sein Wunsch wäre es, nach der Wahl sieben Mandate zu haben, aber er wisse, dass das nicht realistisch sei. Vier statt der drei hätte er aber schon sehr gern, sagt er. Mit Manuela Auer und Reinhold Einwallner gebe es zwei neue Kandidaten auf den vorderen Plätzen. Insgesamt werde auf eine Mischung aus neuen und erfahrenen Leuten gesetzt.

Vor NEOS fürchte er sich bei der Landtagswahl nicht, denn er fürchte sich vor niemandem, sagte Ritsch. Aber er fürchte sich vor den Inhalten der NEOS, sie seien die ‚neuen Schwarzen‘, nur noch liberaler als die ÖVP, wollten etwa Sonntagsarbeit, Wasserprivatisierung, Abschaffung der Wohnbauförderung und hätten auch noch andere ‚wahnwitzige‘ Ideen. Er wundere sich, dass junge Leute das befürworteten und sagten: ‚Die gefallen mir, die sind irgendwie pink, deswegen wähl ich die‘. Es gelte, Inhalte zu wählen und nicht eine Farbe.

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