Industrie blickt verhalten in die Zukunft

Die Konjunkturumfrage für das zweite Quartal zeigt eine Abschwächung der Erholung: Sowohl die aktuelle als auch die künftige Geschäftslage werde zurückhaltender beurteilt als noch zu Beginn des Jahres.

Insgesamt haben 39 Industriebetriebe mit rund 18.000 Mitarbeitern an der Umfrage der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) und der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) teilgenommen. Alle diese Unternehmen - mit Ausnahme der Elektro- und Elektronikindustrie - beurteilen die aktuelle Geschäftslage schlechter als im Quartal zuvor. Eine ebenso negative Tendenz zeigte sich in der Einschätzung der kommenden Monate.

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Beitrag von Bruno Schratzer. Sie sehen Mathias Burtscher und Michael Amann von der Wirtschaftskammer.

Der Saldo zwischen guter und schlechter Beurteilung hat sich über alle Branchen hinweg von plus 13 auf plus sechs Prozent verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex - der Mittelwert aus aktueller Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten - rutschte demnach im zweiten Quartal um rund 11 Prozentpunkte auf 29,3 Punkte ab (1. Quartal: 40,4).

Konjunkturumfrage 2014 zweites Quartal

IV/WKV

40 Prozent mit Ertragssituation zufrieden

Mit der derzeitigen Ertragssituation sind 40 Prozent der Unternehmen zufrieden, immerhin 13 Prozent beurteilten diese allerdings momentan schlecht. Ein Minus gab es auch beim Auftragsbestand und den Auslandsaufträgen. Sie sanken um je rund 30 Prozent auf einen Saldo von plus 22 bzw. 18 Prozent. Weiterhin hemmender Konjunkturfaktor ist laut Umfrage der Preisdruck, 90 Prozent rechneten mit gleichbleibenden Verkaufspreisen, neun Prozent befürchteten sogar niedrigere Preise.

Erfreulich ist hingegen die Prognose der Vorarlberger Industriebetriebe hinsichtlich des Beschäftigtenstandes. Nur zwei Prozent der Befragten rechnen damit, innerhalb der kommenden drei Monate Mitarbeiter kündigen zu müssen.

Burtscher (IV) appelliert an Politik

„Damit die Konjunkturerholung nicht noch mehr ins Straucheln gelangt, sollte die Standortattraktivität merklich erhöht werden“, forderte der Geschäftsführer der IV Vorarlberg, Mathias Burtscher, die Vorarlberger Politik auf, ihren Beitrag zu leisten. Es gebe viele Bundesthemen, wie „die übertriebene Steuerbelastung, die fehlende Arbeitszeitflexibilisierung, der überbordende Bürokratieaufwand“, bei denen sich die Vorarlberger Vertreter in Wien stärker zu Wort melden müssten.

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