Testamentsprozess: Weitere Zeugen vernommen

Am sechsten Verhandlungstag in der zweiten Runde des Testamentsfälscherprozesses standen am Donnerstag weitere Zeugen vor Gericht. Dabei bestätigten sie das, was sie schon vor zwei Jahren beim ersten Prozess gesagt hatten.

Unter anderem sagte am Donnerstag jene junge Richterin vom Bezirksgericht Dornbirn aus, die im Jahr 2009 die Testamentsaffäre ins Rollen gebracht hat: Isabelle Amann.

Sie schilderte am Donnerstag nochmals, wie sie Ungereimtheiten am Bezirksgericht bemerkt hatte - etwa wie Akten verschwanden und auf dubiose Art und Weise wieder auftauchten. Als Amann hörte, dass auch Landesgerichtsvizepräsidentin Kornelia Ratz in die Testamentsfälschungen verwickelt sein könnte, sei für sie eine Welt zusammengebrochen. „Denn sie war mein Vorbild und meine Vorgesetzte“, so Ammann.

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Video: Beitrag von Gernot Hämmerle, Michael Hufnagl, Nikolaus Altmann

Rechtsanwalt im Zeugenstand

Ebenfalls im Zeugenstand stand Rechtsanwalt Dieter Klien. Der Vorarlberger Rechtsanwalt sagte vor Gericht aus, er habe schon vor zwölf Jahren vermutet, dass ein ihm vorgelegtes Testament gefälscht sei. Er habe Nachforschungen angestellt, dabei habe man ihm in der Außerstreitabteilung in Dornbirn bescheinigt, dass alles in Ordnung sei. Aus heutiger Sicht sei es sicher ein Fehler gewesen, keine Strafanzeige erstattet zu haben.

Stattdessen habe er eine Erbrechtsklage vorbereitet, so der Rechtsanwalt. Die Mutter der angeklagten und suspendierten Landesgerichtsvizepräsidentin Kornelia Ratz habe ihm vorgeschlagen, in dieser Causa ihre Tochter zu kontaktieren. Ratz habe angeregt, die Erbrechtsklage zu lassen und stattdessen eine Schenkung im Todesfall zu vereinbaren. Das habe er akzeptiert, da die Erblasserin alt und schwach gewesen sei und eine Erbrechtsklage möglicherweise langwierig gewesen wäre.

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