Experten fordern mehr Urlaubspflegebetten

In Vorarlberg gibt es nach Ansicht der Interessensvertretung für betreuende und pflegende Angehörige zu wenig Urlaubspflegebetten. Einen Ausbau des Angebots fordert auch der Landesverband der Heim- und Pflegeleitungen.

Aktuell stehen nach Angaben des Landes Vorarlberg 16 Urlaubspflegebetten für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung. Diese sollen der Entlastung der Angehörigen dienen. Ein Urlaubspflegebett darf maximal sechs Wochen pro Jahr in Anspruch genommen werden.

Fontanari für mehr Pflegebetten in jedem Pflegeheim

Dieses Angebot sei völlig unzureichend, sagt Rita Fontanari, Obfrau der Interessensvertretung für betreuende und pflegende Angehörige. In jedem Pflegeheim sollten ausreichend Pflegebetten zur Verfügung stehen, so ihre Forderung. Das sei wichtig, denn wer in eine andere Region müsse, bekomme auch keinen Besuch.

Auch Alwin Ender vom Landesverband der Heim- und Pflegeleitungen kritisiert, dass die Auslastung gerade in den Sommermonaten sehr groß sei und fordert eine höhere Anzahl an Pflegebetten. Dabei gehe es nicht nur um die Urlaubspflege, so Ender - denn diese Betten würden oft auch als Übergangspflege verwendet, wenn eine Notsituation eintrete.

Kosten bei bis zu 5.000 Euro pro Monat

Derzeit müsse man aber eine zweimonatige Reservierungszeit einplanen, um zum gewünschten Termin ein Urlaubspflegebett zu erhalten. Die Kosten lägen dabei bei rund 1.500 Euro pro Monat - in Pflegestufe sieben wären es gar über 5.000 Euro pro Monat. Wenn das Barvermögen des Pflegebedürftigen fünfzehntausend Euro nicht übersteigt, wird ein Teil der Kosten von der Mindestsicherung übernommen.

Für den Leiter des Fachbereiches „Senioren und Pflegevorsorge“, Erich Gruber, ist die Forderung nach mehr Urlaubspflegebetten nicht nachvollziehbar. Aktuell stünden 24 Betten in den Vorarlberger Pflegeheimen für Kurzzeitpflege bis Ende des Jahres zur Verfügung, davon sechs Betten ab sofort.

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