Zimm erhält Großauftrag von Samsung

Der Lustenauer Maschinenelemente-Hersteller Zimm hat einen Großauftrag vom koreanischen Elektronikriesen Samsung erhalten. Wie die Wirtschaftspresseagentur.com berichtet, wird Zimm über zwei Jahre Bauteile für Produktionsanlagen von Handys und Flachbildschirmen liefern.

Das erklärte der geschäftsführende Zimm-Eigentümer Gunther Zimmermann im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com. Über das konkrete Auftragsvolumen dürfe man aus Geheimhaltungsgründen allerdings keine Angaben machen. Mit Samsung sei man seit Jahren im Geschäft - mittlerweile sei man fix an Bord, wenn Produktionsanlagen ausgerüstet würden, so Zimmermann.

Auch wenn man preislich nicht immer zu den Bestbietern zähle, wünsche Samsung die Zusammenarbeit mit Zimm. Der südkoreanische Elektronik-Konzern schätze offenbar die Qualität der Zimm-Produkte. Ansonsten wäre es nicht möglich, sich gegen die günstigere asiatische Konkurrenz durchzusetzen, so Zimm-Eigentümer Zimmermann.

Zimm entwickelt und produziert Spindelhubgetriebe und entsprechende Antriebssysteme. Diese Bauteile kommen insbesondere bei Maschinen- und Anlagenbauern zur Anwendung. Eingesetzt werden die Maschinen und Anlagen dann zum Beispiel in der Automobilindustrie, bei Hebebühnen, Produktionsanlagen und Verpackungsmaschinen oder aber auch in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie bei Satellitenanlagen.

Rückschlag in Solarbranche

Im Geschäftsjahr 2013 hat Zimm einen Umsatz von 17 Millionen Euro erzielt, ein Minus von etwa fünf Prozent. Der Rückgang sei fast zur Gänze auf das Geschäft mit Solaranlagen-Aktuatoren zurückzuführen, das 2013 beinahe zum Erliegen gekommen sei. Mit diesen Aktuatoren führt man Solar-Kollektoren exakt der Sonne nach, um eine möglichst hohe Energieausbeute zu bekommen. Vor einigen Jahren hatte Zimm dafür sogar extra die Tochterfirma Zimm Solar GmbH gegründet.

„Rund drei Jahre war das ein Bombengeschäft. Die großen Solarparks haben oft bis zu 3.000 solcher Aktuatoren benötigt. Jetzt gibt es nur noch vereinzelte Aufträge“, so Zimmermann. Er begründet dies damit, dass die statischen Solaranlagen nicht zuletzt durch Billigprodukte aus China so günstig geworden seien, dass sich der finanzielle Mehraufwand für nachgeführte Systeme im Verhältnis zum Mehrertrag nicht mehr rechne.

Gewinn rückläufig

Da Zimm in diesen jungen Geschäftsbereich viel Geld für Forschung und Entwicklung investiert habe, hinterlasse das de-facto-Aus dieser Produkte natürlich seine Spuren in der Ertragslage. Denn man habe jetzt auch das Unternehmen in den Abteilungen neu organisieren und Bereiche neu aufstellen müssen. Folglich habe man für 2013 einen geringeren Gewinn hinnehmen müssen, so Zimmermann, wenngleich Zimm seit der Gründung vor 37 Jahren immer schwarze Zahlen geschrieben habe. Ein Blick in die jüngeren Jahresabschlüsse zeigt laut Wirtschaftspresseagentur.com jedenfalls deutlich positive Vorsteuerergebnisse.

Fokus auf Kernprodukte

Nach dem Rückschlag in der Solarbranche konzentriere sich Zimm jetzt wieder auf die Hauptprodukte, nämlich Spindelhubgetriebe. Im Zuge dessen habe man in den vergangenen zwei Jahren auch damit begonnen, die Fertigungstiefe zu vergrößern. Dafür wurden eigens spezielle Maschinen und Anlagen zugekauft. „Wir wollen noch mehr selbst herstellen. Dadurch können wir rasch und flexibel auf Kundenwünsche in gewohnter Qualität reagieren“, so Zimmermann. Zudem schaffe mehr Fertigungstiefe auch weniger Abhängigkeit von Zulieferern und eine höhere Wertschöpfung. Durch diese Investitionen rechnet Zimmermann mit einer Aufstockung des Personals von derzeit 85 auf etwa 100 in zwei Jahren.

Heuer Geschäftsvolumen von 18 Mio. Euro erwartet

Das bisherige Geschäftsjahr 2014 verzeichne eine „sehr gute Entwicklung“, so Zimmermann. Die Hauptkunden, nämlich Maschinen- und Anlagenbauer, würden von einer besseren Konjunkturlage im Absatzgebiet profitieren. Dazu kämen mehrere zurückgehaltene Großprojekte, die von Kunden jetzt realisiert werden. Und schließlich habe Zimm nicht zuletzt durch die genannten Großaufträge wie etwa für LG den Export stark angekurbelt. Bei einem Exportanteil von über 80 Prozent liefert Zimm insbesondere nach Deutschland und in die Schweiz sowie nach Frankreich. So rechne man heuer schlussendlich mit einem Geschäftsvolumen von rund 18 Millionen Euro - und zwar fast zur Gänze ohne Solar-Aktuatoren. „Wir werden diesen Wegfall schon heuer verdaut haben.“

Eigene Lehrwerkstätte vergrößert

Im Geschäftsjahr 2013 hat Zimm die eigene Lehrwerkstätte ausgebaut. Dazu wurde eine zuvor vermietete Fläche von rund 300 Quadratmeter in dem Gebäude in die Eigenverwendung zurückgenommen. Derzeit sind drei Teilflächen in dem Gesamtgebäude an drei Mieter vermietet, wobei der Löwenanteil des Gebäudes nach wie vor von Zimm genutzt wird. Der 2009 errichtete nördliche Zubau gehört nach wie vor zu jeweils 50 Prozent dem Dornbirner Immobilienprojektentwickler Prisma und Zimm.