Mehr Arbeitslose als im Vorjahr

Die Arbeitslosigkeit liegt Ende Juni weiter deutlich über dem Vorjahresniveau Mit Beginn der Sommersaison verringerte sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um acht Prozent auf 8.901.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 564 vorgemerkte Personen oder 6,8 Prozent. Mit 2.349 Schulungsteilnehmern befanden sich um 29 Personen weniger in diversen Kursveranstaltungen als im Vorjahr. Das im Bundesländervergleich überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum in Vorarlberg schlägt sich noch nicht auf dem Arbeitsmarkt nieder, der nach wie vor angespannt bleibt, so das AMS in einer Aussendung.

Die Arbeitslosenquote für Vorarlberg liegt mit 5,5 Prozent wieder merklich niedriger als mit 7,4 Prozent im bundesweiten Durchschnitt. Von Arbeitslosigkeit sind - wie auch schon in den Vormonaten - vor allem gering qualifizierte Personen überproportional stark betroffen. Fast die Hälfte aller Vorgemerkten hat keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Bildungsabschluss. Darunter befanden sich verstärkt Ausländer/innen. Dem entsprechend hat die Arbeitslosigkeit bei Ausländer/innen auch überdurchschnittlich stark (+14,3 Prozent) zugenommen.

Stärkster Anstieg bei Hilfsarbeitern

Nach Berufsgruppen betrachtet erfolgten im Vergleich zum Vorjahr die stärksten Anstiege in den Hilfs- (+166 bzw. +9,4 Prozent), Metall- (+64 bzw. +9,8 Prozent) und Reinigungsberufen (+45 bzw. +11,2 Prozent) sowie in den Technikerberufen (+65 bzw. +24,0 Prozent). Nach Altersgruppen ergab sich im Juni eine Veränderung bei den unter 20-Jährigen. Erstmals sind in dieser Altersgruppe wieder mehr Arbeitslose registriert als im Vorjahr. Grund dafür ist vor allem ein Rückgang bei den Schulungsteilnehmern um 40 Jugendliche.

Wieder mehr Jobs

Der Stellenmarkt ist im Vergleich zum Vorjahr wieder günstiger. Mit 2.106 sofort verfügbaren Stellenangeboten stehen aktuell um 448 mehr Jobangebote zur Verfügung als im Juni des Vorjahres. Während in den Bauberufen weniger Stellenangebote vorhanden sind, sind es in den Metall- und Elektroberufen, im Handel, aber auch im Tourismus und in den Gesundheitsberufen aktuell deutlich mehr als im Juni 2013.

Auch auf dem Lehrstellenmarkt hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr etwas eingetrübt. Mit insgesamt 209 (113 Burschen und 96 Mädchen) sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden sind 20 Prozent mehr auf Lehrstellensuche als im Vorjahr. Diesen Lehrstellensuchenden stehen mit 143 sofort verfügbaren offenen Lehrstellen aber auch um 61 (+74,4 Prozent) mehr gemeldete Ausbildungsplätze gegenüber als im Vorjahr. Der Lehrstellenmarkt sei insgesamt „intakt“, so AMS-Geschäftsführer Anton Strini.

Egger fordert Steuerreform

FPÖ-Landesobmann Dieter Egger nimmt die Arbeitslosenzahlen zum Anlass, erneut eine Steuerreform zu fordern. Die rasche Umsetzung einer Steuerreform zur Entlastung der unteren und mittleren Einkommen wäre ein Weg, Konjunktur und Beschäftigung zu beleben, so Egger, der vor allem die steigende Zahl von Langzeitarbeitslosen „besorgniserregend“ nennt.

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