Loacker-Bauverhandlung ruft Anrainer auf den Plan

Im Behördenverfahren zum Ausbau des Götzner Recycling-Unternehmens Loacker fand am Donnerstag die mündliche Verhandlung statt. Rund 50 Anrainer wahrten ihre Parteistellung. Es gab zirka zehn mündliche und schriftliche Einwendungen.

Loacker plant, die Unternehmenszentrale in Götzis zu erweitern, unter anderem soll ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden - mehr dazu in Loacker will Zentrale erweitern.

Am Donnerstag fand nun die mündliche Bauverhandlung statt, bei der rund 50 Anrainer ihre Parteistellung wahrnahmen. Etwa zehn mündliche und schriftliche Einwendungen sind laut Andrea Hinteregger bei der Abfallwirtschaftsbehörde eingegangen. Darunter findet sich auch ein Einwand, wonach in solchen Verfahren Nachbarrechte zuwenig berücksichtigt würden. Diesbezüglich sei Österreich bereits einmal von der EU-Kommission gerügt worden, so ein Anrainer.

Der Recycling-Betrieb befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Götzis, jedoch direkt an der Grenze zu Altach. In der Bauverhandlung am Donnerstag äußerten deshalb vor allem Altacher ihre Bedenken wegen zusätzlichen Lärm-, Geruchs- und Verkehrsbelastungen sowie Erschütterungen durch den Betrieb. Altachs Bürgermeister Gottfried Brändle (ÖVP) sagt, die Gemeinde mache ihre Parteistellung geltend, wo die Interessen der Bevölkerung „nachteilig berührt sind.“

Brändle will prüfen lassen, inwieweit sich eine weitere Versiegelung von Flächen - etwa durch neue Parkplätze - auf die ohnehin schon brisante Hochwassergefahr in der Wohnnachbarschaft auswirke. In die Bäche Gost- und Riedgraben fließe bei Starkregen heute schon zu viel Wasser, so Brändle. Auch wenn versichert worden sei, dass in Zukunft keine Verschlechterung eintrete, müsse beachtet werden, dass die „Situation heute schon schlecht sei“, erläutert Brändle.

König: Entschärfung durch Ausbau

Der Gewässerschutz-Sachverständige Klaus König vom Amt der Landesregierung spricht im Zuge der Erweiterung der Konzernzentrale von einer Entschärfung der Hochwassersituation. Mit zwei zusätzlichen Rückhaltebecken für Oberflächenwasser (Dach- und Verkehrsflächen), ausgerichtet auf ein fünfjähriges Regenereignis, würden die Bäche entlastet. Das habe die Behörde Loacker vorgeschrieben. Bei Starkregen werde das Wasser an die Bäche gedrosselter abgegeben, statt derzeit 540 Liter/Sekunde künftig 400 Liter/Sekunde. Die Rückhalte-Kapazität auf dem Betriebsgelände sei mit insgesamt 1.000 Kubikmetern „tüchtig“, so König.

Loacker verweist in diesem Punkt auf die Aussagen des Amtssachverständigen und betont die Schaffung von 100 neuen Arbeitsplätzen. Angepeilt werde ein Baubeginn im Sommer. Daneben ist auch eine Kapazitätserhöhung der Verschrottung auf jährlich 115.000 Tonnen beantragt. Dazu läuft ein zweites Verfahren, für das der Verwaltungsgerichtshof kürzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung verlangt hat.

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