Landtagsparteien diskutieren über Integration

Welche Perspektiven haben Kinder und Jugendliche aus Zuwanderer-Familien? Was hat die Integrationspolitik des Landes bisher bewirkt und wo gibt es Defizite? Fragen wie diese standen Freitagabend im Mittelpunkt einer Diskussion der Landtagsparteien im Alevitischen Kulturverein in Weiler.

Einig waren sich die Parteien, dass mit der Sprachförderung der Kinder früh begonnen werden muss.

Der zukünftige Integrationssprecher der FPÖ, Christoph Waibel, sieht in der Sprache den Schlüssel zum Erfolg. Familien mit Migrationshintergrund müssten entsprechend unterstützt werden, wie konkret, lässt er offen. Für Gerald Loacker von NEOS muss die Betreuung der Kinder anfangen, wenn die Karenzzeit endet, also mit zwei Jahren, und zwar ganztägig.

Gabi Sprickler-Falschlunger von der SPÖ fordert ein Sprach-Screening schon bei Dreijährigen, damit sie frühzeitig gefördert werden können. Auch sollen Spielgruppen-Pädagoginnen eine bessere Ausbildung erhalten. Die Grüne Integrationssprecherin Vahide Aydin will den Beruf der Kindergarten-Pädagoginnen aufwerten - sie sollen in den Landesdienst übernommen werden. Matthias Kucera von der ÖVP ist auch für den Ausbau von Kinderbetreuung - aber in vielen Gemeinden gebe es schlichtweg keinen Bedarf.

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Beitrag von Birgit Hackspiel. Sie sehenVahide Aydin, Christoph Waibel, Gabi Sprickler-Falschlunger, Matthias Kucera und Besucherinnen der Veranstaltung.

Grüne: In vielerlei Hinsicht benachteiligt

Kinder von Zuwanderern sind in vieler Hinsicht benachteiligt, sagt Vahide Aydin von den Grünen. So sei bei einer Bewerbung nicht nur die Qualifikation ausschlaggebend, sondern auch der Name. Jugendliche mit türkischen Namen würden erst gar nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Alle Parteien kritisierten das, auch Christoph Waibel von der FPÖ: Das dürfe es nicht geben, sagte er.

Vorschlag: Eignungstest statt Zeugnis

Grüne und SPÖ sind für eine gemeinsame Schule, auch schon, um den Druck für die Viertklässler in der Volksschule zu nehmen. ÖVP und FPÖ sind für die Beibehaltung der Gymnasien.

Um die Situation zu entschärfen, schlug Waibel statt des bisherigen Zeugnisses eine Art Eignungs-Feststellung für Viertklässler vor. Der Vorschlag, dass ein einziger Test über die Schullaufbahn der Kinder entscheiden soll, sorgte für einige Empörung. Ein klares Nein, kam von Gabi Sprickler-Falschlunger von der SPÖ. Gegen einen solchen Test sprachen sich auch Matthias Kucera von der ÖVP und die Integrationssprecherin der Grünen, Vahide Aydin, aus.