Diskussion über Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit hat in Vorarlberg gegenüber dem April des Vorjahres leicht zugenommen. 10.261 Personen sind derzeit arbeitslos gemeldet, das sind um 224 mehr als im letzten Jahr. Beim aqua forum in Frastanz wurde am Freitag diskutiert, wie man den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern könnte.

Klar wurde aber auch: Die tatsächliche Zahl der Menschen ohne Arbeit ist noch wesentlich höher. Der Arbeitsmarktforscher Wolfgang Mazal sagt, die Arbeitslosenzahlen seien nicht korrekt, zehn Prozent der Pflichtschulabgänger scheinen in keiner Ausbildungsstatistik mehr auf, andere seien in Beschäftigungsprojekten untergebracht.

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Beitrag von Theresia Bilgeri. Sie sehen Arbeitsmarktforscher Wolfgang Mazal und Anton Strini, Geschäftsführer des AMS.

Günstiger Bundesländervergleich

1.269 der aktuell arbeitslos vorgemerkten Personen verfügen über eine Einstellzusage für die nächsten Wochen. 2.940 Personen befinden sich in Schulungsangeboten, um 125 oder rund vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2,2 Prozent liege Vorarlberg im Bundesländervergleich also wieder am günstigsten, so das AMS in seiner monatlichen Aussendung. In Tirol hat die Arbeitslosigkeit um fünf Prozent zugenommen, in Kärnten um sechs Prozent, in der Steiermark um rund zehn und in Salzburg ebenfalls um rund zehn Prozent, im Burgenland um 11,8 Prozent, in Niederösterreich um 12,5 und in Wien um 17,7 Prozent sowie in Oberösterreich gar um 18,3 Prozent. Bundesweit betrage der Anstieg zum April des Vorjahres 12,6 Prozent.

Weniger jüngere Arbeitslose

Bei den unter 20-Jährigen bleibe die Situation in Vorarlberg weiter entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 69 oder 20,7 Prozent verringert, die Zahl der Schulungsteilnehmer/innen in dieser Altersgruppe hat um 31 zugenommen. Bei den 20- bis 25-Jährigen ist die Zahl der Arbeitslosen um 115 ( minus 8,9 Prozent) niedriger als im Vorjahr, die Zahl der Schulungsteilnehmer/innen um 71 höher. Bei Personen im Haupterwerbsalter (25-50 Jahre) sind aktuell um 176 Arbeitslose (plus 2,9 Prozent) und 24 Schulungsteilnehmer/innen mehr auf Jobsuche als im Vorjahr. Bei den über 50-Jährigen sind es um 232 Arbeitslose also fast zehn Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit dauert drei Monate

Für Vorarlberg überdurchschnittliche Zunahmen der Arbeitslosenzahlen stellt das AMS in den Nahrungsmittelberufen, Lehr- und Kulturberufen, in denen insbesondere Erzieher- und Trainer/innen vermehrt von Arbeitslosigkeit betroffen sind, Reinigungsberufen, Technikerberufen, Verkehrsberufen und in den Büroberufen fest. Abgenommen hat die Arbeitslosigkeit in den Bekleidungsberufen und im Tourismus.

Die durchschnittliche Vormerkdauer liege Ende April 2014 mit 89 Kalendertagen um 14 Tage ungünstiger als im Vorjahr. Beim Stellenangebot gibt es mit 1.608 sofort besetzbaren Jobangeboten gegenüber dem Vorjahr ein Minus von elf Prozent.

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