Verschweigt die Polizei Straftaten?

Statistisch gesehen wird in Vorarlberg fast jeden zweiten Tag in Privathäusern eingebrochen. Doch davon merkt man nichts oder nicht viel, denn die Polizei berichtet kaum darüber. Einbruchsopfer kritisieren die restriktive Informationspolitik.

Aktuelle Zahlen zu Einbrüchen gibt es von der Polizei nicht, nur soviel: Die Zahl der Einbrüche ist in den vergangenen zehn Jahren leicht zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2013 gibt es jedoch wieder einen Anstieg.

Fast jeden zweiten Tag wird in Vorarlberg in ein Privathaus eingebrochen. Für die Betroffenen ein Schock, die Privatsphäre ist verletzt, das eigene Sicherheitsgefühl leidet. Doch man erfährt wenig davon. Die Polizei scheint bei Einbrüchen eine restriktive Informationspolitik zu betreiben. Darüber wundert sich Otmar Rusch aus Wolfurt.

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Ein Bericht von Tarja Prüss, Reinhard Mohr und Andreas Furxer. In Interviews: Otmar und Gertrud Rusch, Pressesprecherin Susanne Dilp.

Einbruchsopfer berichtet

Otmar Rusch traute seinen Augen nicht, als er vor zwei Wochen gegen Mitternacht nach Hause kam. Mit Brachialgewalt waren Einbrecher über die Terrassentür eingedrungen, hinterließen ein Chaos im ganzen Haus und verschwanden mit dem gesamten Schmuck, den sie finden konnten.

Verwundert ist Otmar Rusch, dass er nichts von Einbrüchen aus den Medien erfährt. „Davon hört man nichts, sonst wäre man ja auch viel achtsamer“. In Gesprächen mit Bekannten erfährt er, dass er kein Einzelfall ist. Auch Gertrud Rusch pflichtet bei, die Polizei sollte aktiver und zeitnah vor Einbrechern warnen. „Man sollte es erfahren, damit man sensibler wird, dann sieht man sich die Leute besser an. Man könnte auch andere warnen.“

Polizei verteidigt Informationspolitik

Dass die Polizei kaum über Einbrüche berichtet, begründet Susanne Dilp, Pressesprecherin der Polizei, mit dem Opferschutz. Um die Privatsphäre von Opfern zu schützen, werde über viele Einbrüche in Privathaushalte nicht informiert, so Dilp.

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