Mit Trick Schwaumweinsteuer umgehen

Not macht Winzer erfinderisch. Um die seit Anfang März geltende Schaumweinsteuer zu umgehen, wird auf Verschlussattrappen gesetzt. Statt Korken gibt es einfach einen Drehverschluss.

Die Verschlussattrappen sehen zwar aus wie übliche Sektkorken, entpuppen sich beim genauen Hinschauen jedoch als Drehverschluss. Durch den optischen Trick umgehen die Winzer die neue Schaumweinsteuer, der Sekt ist so für den Konsumenten um einen Euro billiger.

Pfanner: Steuer ist bald wieder abgeschafft

Walter Pfanner, Sprecher des Wein- und Spirituosenhandels, rechnet damit, dass dadurch dem Staat Millionen an Mehreinnahmen entgehen werden. Aufwand und Ertrag stünden in keiner Relation, daher glaubt er, dass die Schaumweinsteuer in einem Jahr wieder abgeschafft wird. Gastronomen und Sektliebhaber haben noch vor der Steuererhöhung kräftig mit Sekt eingedeckt, sagt Pfanner. Sie hätten regelrechte Hamsterkäufe gemacht. Ein Euro mache ca. 20 Prozent des Preises aus, so Pfanner.

Schaumweinsteuer wieder eingeführt

Die Schaumweinsteuer war mit 1. April 2005 abgeschafft bzw. auf null gestellt worden. Gegenstand des Schaumweinsteuergesetzes ist Schaumwein, der in Österreich hergestellt oder aus einem anderen EU-Mitgliedstaat oder einem Drittland nach Österreich eingeführt wird. Schaumweine im Sinne des Gesetzes sind laut Bundesministerium für Finanzen Trauben- und Obstweine, die entweder einem Kohlensäureüberdruck von mindestens drei bar unterliegen oder als Schaumwein aufgemacht, dh. in Flaschen mit einem Schaumweinstopfen, der durch eine besondere Haltevorrichtung befestigt ist, enthalten sind, auch wenn ihr Kohlensäureüberdruck weniger als drei bar beträgt. Zusätzlich kann relevant sein, ob der Alkoholgehalt des Produkts ausschließlich durch Gärung entstanden ist oder Alkohol zugesetzt wurde.