Gemeinsame Schule: Druck auf ÖVP wächst

Ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen Schule noch vor der Landtagswahl: Das fordern die Grünen, nachdem erste Ergebnisse zu einer Umfrage zum Thema Schule durchgesickert sind. Auch SPÖ und FPÖ sehen bereits jetzt Handlungsbedarf.

Rund 72 Prozent der Eltern, Pädagogen und Schüler in Vorarlberg wollen, dass die Bildungsentscheidung von der vierten Klasse Volksschule auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Das heißt auch, dass sich fast ebenso viele für eine Gemeinsame Schule aussprechen. So lauten erste Ergebnisse der großangelegten Befragung des Landes zum Thema Schule. Mehr dazu in: Großangelegte Befragung zu Schulsystem. Bekannt geworden sind die Ergebnisse am Rande der Zukunftswerkstatt an der Pädagogischen Hochschule.

Opposition reagiert kritisch

Grünen-Bildungssprecherin Katharina Wiesflecker sieht nun die Landesregierung - beziehungsweise die ÖVP - am Zug. Sie müsse endlich entscheiden, ob sie die Gemeinsame Schule in Vorarlberg einführen oder nicht. Die Zahlen sprächen aber eine klare Sprache, so Wiesflecker. Jetzt gelte es zu handeln und nicht darauf zu warten, bis die Wahlen im Herbst vorbei sind.

Nach Ansicht der SPÖ liegt der Verdacht nahe, dass die ÖVP den Bericht zurückhalte. SPÖ-Bildungssprecherin Gabriele Sprickler-Falschlunger sagt, es sehe sehr danach aus, dass zunächst die Landtagswahl abgewartet werden solle.

Silvia Benzer, freiheitliche Bildungssprecherin, bezeichnet das Ergebnis als erfreulich und sagt, das bestätige den Weg der FPÖ. Die Freiheitlichen schlagen vor, im Land eine sogenannte Vorarlberg-Agenda zu verwirklichen, bei der die Sprachförderung im Mutter-Kind-Pass verankert werden solle und Frühpädagogik, Volksschulen und Neue Mittelschulen gestärkt werden sollen.

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Beitrag von Stefan Krobath; Sie sehen Schüler Johannes Kotz, Volkschullehrerin Caroline Meusburger, Gabriele Sprickler-Falschlunger von der SPÖ, Silvia Benzer von der FPÖ, Katharina Wiesflecker von den Grünen, Bernadette Mennel von der ÖVP und die Schüler Rebecca Kaufmann und Daniel Landl.

Mennel: „Rohergebnisse herausnehmen ist unseriös“

Die Umfrage sei nur ein Teil des gesamten Forschungsprojektes, sagt Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP). Hier nun erste Rohergebnisse rauszunehmen sei unseriös und populistisch. Die Ergebnisse müssten erst genau analysiert und ausgewertet werden. Eine Überinterpretation sei kontraproduktiv, so die Bildungslandesrätin gegenüber ORF Vorarlberg. Das gesamte Ergebnis der Studie werde im Mai 2015 präsentiert.

Böheim: „Noch keine Schlüsse ziehen“

Projektkoordinatorin Gabriele Böheim von der Pädagogischen Hochschule will diese Zahlen ebenfalls erst als erste Roh-Ergebnisse gewertet wissen. Die Auswertungen würden erst anlaufen. Daher könne man auch noch keine Schlüsse ziehen. Dass diese Zahlen in Umlauf gekommen sind, sei sehr bedauerlich.

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