Inatura-Studie dokumentiert 1.485 Pilzarten

1.485 Pilzarten haben Isabella und Werner Oswald im Auftrag der inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn dokumentiert und in getrocknetem Zustand im Museum hinterlegt. Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Internet veröffentlicht.

Die Wälder Vorarlbergs haben Interessanteres zu bieten, als nur Steinpilz und Eierschwamm: 1.485 Pilzarten haben Isabella und Werner Oswald in den vergangenen elf Jahren im Auftrag der inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn dokumentiert und in getrocknetem Zustand im Museum hinterlegt. Und dies sind noch lange nicht alle im Ländle vorkommenden Arten: Die Studie berücksichtigt in erster Linie Großpilze, deren Fruchtkörper mit freiem Auge erkennbar sind.

Erste moderne Erfassung der Pilze in Vorarlberg

Durch Jahrzehnte hindurch wurden die Pilze in Vorarlberg kaum erforscht. Erste Veröffentlichungen erschienen um 1900, eine weitere datiert aus den 1960er-Jahren. Das von der inatura initiierte Projekt ist die erste moderne systematische Erfassung der „Funga“ im Ländle.

Was wir im Wald als „Pilz“ finden, ist nur ein kleiner Teil des gesamten Organismus. Der Fruchtkörper bildet Sporen und dient so der Vermehrung und Ausbreitung. Der weitaus größere Teil des Pilzes, das Myzel, ist unter dem Waldboden verborgen. Nicht in jedem Jahr bildet er Fruchtkörper. Mitunter vergehen mehrere Jahre, bevor der Pilz über der Erdoberfläche sichtbar wird. Daher musste das Forscherehepaar ein Untersuchungsgebiet über längere Zeit beobachten, um möglichst alle dort vorkommenden Arten erfassen zu können.

Beschreibung von Lebensweise der Pilze

Die wichtigsten Ergebnisse ihres Projekts haben Isabella und Werner Oswald nun auf der Internet-Plattform inatura Forschung Online veröffentlicht. Die Studie listet nicht nur alle bisher nachgewiesenen Arten auf, sondern beschreibt auch in ihrer Lebensweise oder Seltenheit bemerkenswerte Pilze.

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Georg Friebe

Der fleischfressende Grünspan-Träuschling ernährt sich von Fadenwürmern.

Der Grünspan-Träuschling (Stropharia aeruginosa) beispielsweise gehört zu den fleischfressenden Pilzen. Mit speziellen Bildungen des Myzels werden Fadenwürmer aufgespießt, danach vom Myzel umfasst und schließlich verdaut. Eine Art aber ist aus Vorarlberg wieder „verschwunden“: Der Riesen-Laubbaumstachelpilz (Climacodon septentrionalis) wurde bisher an einem einzigen Standort nachgewiesen, einer ca. 200-jährigen Berg-Ulme in Braz. Aus Sicherheitsgründen musste der Baum im Jahr 2010 gefällt werden, was auch das Ende des Stachelpilzes bedeutete.

Die Erforschung der Pilzwelt Vorarlbergs ist laut inatura noch lange nicht beendet.

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