Altach erwägt Anzeige gegen Loacker Recycling

Altachs Bürgermeister Gottfried Brändle (ÖVP) fordert die Einstellung des Schredderbetriebes beim Recyclingunternehmen Loacker in Götzis. Er fürchtet um die Gesundheit der Bürger. Die Gemeinde behalte sich eine Anzeige wegen Gesundheitsgefährdung vor.

Rund um Weihnachten habe es neuerlich eine starke Geruchsbelästigung gegeben, sagte Brändle gegenüber dem ORF Vorarlberg. Auf Nachfrage beim Land sei er darüber informiert worden, dass die Schredderanlage bei Loacker der Grund dafür gewesen sein soll. Das Wasser, mit dem die Abluftfilter der Anlage gereinigt werden, sei zu wenig oft ausgetauscht worden. Brändle fürchtet um die Gesundheit der Bürger und fordert die sofortige Einstellung des Schredderbetriebs. Bei Loacker und beim Land versichert man hingegen, dass für Mensch und Umwelt nie eine Gefahr bestanden habe.

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Im Video zu sehen: Harald Dreher (Abfallwirtschaftsbehörde), Gottfried Brändle (Bürgermeister Altach); Beitrag von Magda Rädler, Günter Assmann, Franz Karl Fessler

Laut eine Aussendung von Altachs Bürgermeister muss hingegen davon ausgegangen werden, dass Schwermetalle oder Quecksilber über die Abluft des Schredders in der näheren Umgebung verteilt wurden. Loacker kontert: Brändle stelle die Tatsachen scheinbar bewusst falsch dar.

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Audio: Beitrag von ORF-Redakteurin Christiane Schwald; zu hören sind Harald Dreher von der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes und Altachs Bürgermeister Gottfried Brändle

Land: Keine Gesundheitsgefährdung entstanden

Harald Dreher von der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes, stellte gegenüber ORF Radio Vorarlberg klar, dass sicherlich keine Gesundheitsgefährdung entstanden sei. Vielmehr gehe es um eine Wartungsfrage - also dass das Wasser häufiger ersetzt werden müsse.

Das Waschwasser der Abluftanlage wird nun engmaschiger von der Behörde kontrolliert - damit sei sichergestellt, dass die Anlage entsprechend gewartet werde. Eine sofortige Einstellung Schreddeerbetriebes ist laut Dreher unrealistisch. Nach dem Abfallwirtschaftsgesetzt sei es nicht möglich, wegen so eines Vorfalls den Schredderbetrieb einzustellen. Ein voriger Vorfall mit Überschreitung der Grenzwerte für Kohlenwasserstoffe sei etwas anderes - mehr dazu in Loacker: Teilweiser Betriebsstopp. Nun aber liege kein Sachverhalt vor, der in auch nur in die Richtung von Betriebseinstellung gehe könnte, so Dreher.

Brändle: Kein Vertrauen mehr zu Loacker

Bürgermeister Brändle will die jahrelangen Querelen um den Schredderbetrieb indes nicht länger akzeptieren. Er verlange auf jeden Fall eine Untersuchung des Vorfalles. Ebenfalls gebe es Überlegungen, ob die Gemeinde hier den Verursacher zur Verantwortung ziehen soll und eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft machen soll. Und zwar insofern, dass hier fahrlässig gehandelt wurde. Diese Option möchte sich Brändle noch offen halten.

Brändle sagt, er denke, dass noch nicht alles auf dem Tisch sei. Ihm fehle jetzt einfach der Glaube, dass die Firma Loacker verantwortlich handle.

Rechtliche Schritte behält sich neben Bürgermeister Brändle auch die Firma Loacker vor - und zwar gegen die bewusst in Umlauf gebrachte Unterstellung einer Gesundheitsgefährdung.

Grüne Bürgerliste stellt sich hinter Bürgermeister

Die grüne Bürgerliste Altach stellt sich im Streit um Loacker Recycling hinter den Bürgermeister. Endlich sei ihm der Geduldsfaden gerissen, so Gemeindevertreter Willi Witzemann. Die Schredderanlage von Loacker sei seit Jahren ein Ärgernis für die Anrainer und eine Gefahr für die Umwelt.

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