Aufregung um gekürzte Photovoltaik-Förderung

Das Chaos bei der Eingabe von Förderanträgen und die Kürzung der Einspeistarife sorgt unter Photovoltaikbetreibern für Aufregung. Die Kritik: Damit werden sämtliche Bemühungen für eine nachhaltige Energiepolitik untergraben.

Aufregung herrscht derzeit bei hunderten Vorarlberger Privatpersonen und Unternehmen, die mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieproduktion leisten wollen. Grund dafür ist nicht so sehr das Chaos, das gestern bei der Eingabe der Förderanträge herrschte. Der Termin wurde ja um zwei Wochen verschoben. Das eigentliche Problem sind die Einspeistarife, die einen Tag vor Weihnachten um 30 Prozent verringert wurden.

Tarifsenkung Problem für beantragte Projekte

Verärgert über diese Entscheidung zeigt sich Hans Punzenberger, der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie. Es sei nicht damit zu rechnen gewesen, dass die Einspeistarife für Photovoltaik erhöht werden. Die Reduktion von 18 Cent auf 12,5 Cent gehe an der Realität der wirtschaftlichen Entwicklung vorbei. Hier sei einfach der Tarif unverhältnismäßig gesenkt worden. Ein Problem, vor allem für die bereits beantragten Projekte, so Punzenberger.

Die Tarifanpassung sei seine Demotivierung für alle, die in die hauseigene Produktion von Sonnenstrom investieren wollen. Die neue Verordnung bedeute, dass die Anlagenbetreiber auf 13 Jahre hinaus 12,5 Cent pro Kilowattstunde bekommen, plus einem einmaligen Zuschlag. Zu wenig, um die Investition für eine solche Anlage finanzieren zu können, sagt Punzenberger. Damit fehle auch der Anreiz, diese Form der erneuerbaren Energie zu nützen. Die Photovoltaik-Branche kämpfe bei diesen Voraussetzungen um ihr Bestehen, auch im internationalen Vergleich.

„Kein Aufbau nachhaltiger Energieversorgung“

So wie es derzeit laufe, dass beispielsweise in England die Atomenergie noch in den nächsten 35 Jahren pro Kilowattstunde 11 Cent gesichert bekomme, sei der Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung nicht denkbar, so Punzenberger.

Das Problem für die Betreiber von Photovoltaikanlagen sei die Planungssicherheit. Sie müssten verlässliche Grundlagen für eine Investition bekommen. Diese Grundlagen müsse die Bundesregierung endlich schaffen, fordert Punzenberger.

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