Wucher Helicopter setzt verstärkt auf Heli-Skiing

Das Luftfahrtunternehmen Wucher Helicopter GmbH in Ludesch will laut Wirtschaftspresseagentur.com vermehrt mit Privatkunden ins Geschäft kommen. Funktionieren soll das mit einem Ausbau des Heli-Skiing-Angebotes - vor allem im Ausland.

Die Konzentration auf das Ausland ergibt sich daraus, dass Heli-Skiing in Österreich ausschließlich am Arlberg an wenigen ausgewählten Plätzen gestattet ist. Wie Wucher-Geschäftsführer Gerhard Huber gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, habe das Unternehmen von Jänner bis März 2013 im Gebiet Gudauri im Kaukasus erstmals innerhalb eines Zeitfensters von sieben Wochen Heli-Skiing angeboten.

„Heli-Skiing im Ausland ist für uns ein absolutes Zukunftsgeschäft, weil die Auslastung in den Wintermonaten in Österreich nicht so groß ist“, sagte Huber. Pilot, Mechaniker, Skiguides und Hubschrauber - eine Ecureuil B3 - würden dabei aus Österreich kommen.

Pro Woche werden maximal vier Gruppen mit jeweils vier Gästen versorgt. „Das Gebiet Gudauri ist etwa 1.300 Quadratkilometer groß, was für Freeride-Fans ein sehr großes Angebot bietet“, so Huber. In dieser einen Woche könnten die Gäste so viele Höhenmeter abfahren, wie sie wollen. „Es gibt da keine Beschränkung außer der eigenen Kondition.“

Mehr Buchungen für 2014

Befragt nach den Ergebnissen des erstmaligen Angebotes von „Gudauri Heli-Skiing“ sagte Huber, dass man in dieser ersten Saison vor allem Erfahrungen gesammelt habe. Man sei erst am Beginn, dementsprechend sei die Auslastung „eher schwächer“ gewesen. Huber spricht von deutlich weniger als 100 Gästen. Doch für das Jahr 2014 sehe die Sache schon anders aus. „Die Buchungen sind deutlich angestiegen, weil sich das Heli-Skiing im Kaukasus bei uns jetzt herumgesprochen hat“, so Huber.

Zudem habe man die Zeitdauer des Angebots von sieben auf neun Wochen ausgeweitet und das Hotel gewechselt. Jetzt sei man am Fuße des mehr als 5.000 Meter hohen Berges Kazbek situiert.

6.500 Euro pro Person

Als großen Vorteil gegenüber Heli-Skiing-Angeboten etwa in Kanada nannte Huber die deutlich kürzere Flugzeit nach Georgien. Man müsse per Flugzeug lediglich mit etwa vier Stunden rechnen. Das Angebot von Wucher Helicopter richte sich insbesondere an Gäste aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die Kosten pro Person würden bei etwa 6.500 Euro inklusive Ausrüstung, Guides und Halbpension liegen. Dazu komme noch die Anreise nach Gudauri.

Das sich ebenfalls an Privatkunden richtende Angebot von Gourmet- und Doppelsteuerflügen (Schnupperflüge für Laien), Backstage-Besuchen bei Wucher oder die Rundflüge „Vorarlberg von oben“ seien eher zur Vervollständigung des Portfolios gedacht. Damit würde man unter dem Strich weniger als fünf Prozent des Umsatzes erzielen und daran werde sich auch nicht viel ändern, so Huber. Im eher jungen Geschäftsbereich Privatpilotenausbildung für Hubschrauber würden sich derzeit vier Schüler in Ausbildung befinden. Die Zielgruppe für dieses Angebot sei jedoch eher überschaubar.

Wildbach- und Lawinenverbauung: Weniger Aufträge

Wenig zufrieden zeigt sich Huber mit dem angeblich rückläufigen Investitionsverhalten der öffentlichen Hand bei Wildbach- und Lawinenverbauungen in Österreich. „Das tut uns weh, denn Hubschraubereinsätze für solche Schutzbauten gehören zu unserem Kerngeschäft“, so Huber. Es werde in diesem Bereich weniger als in früheren Jahren investiert, was Wucher unmittelbar zu spüren bekomme.

Das Einsatzgebiet der Wucher-Helicopter erstreckt sich nach Darstellung von Huber im Bedarfsfall über mehrere europäische Länder. So sei heuer im Sommer zum Beispiel ein Hubschrauber (allerdings ohne Wucher-Besatzung) nach Portugal zum Feuerlöschen vermietet worden.

Acht Millionen Euro Umsatz im Jahr 2012

Wucher Helicopter beschäftigt insgesamt 50 Mitarbeiter und betreibt 14 Hubschrauber. Im Jahr 2012 wurde ein Umsatz von etwa acht Millionen Euro erzielt. Mit dieser Größenordnung rechnet Huber auch für 2013. Das Unternehmen hat je nach Saison Standorte in Ludesch, Zürs, St. Anton am Arlberg, Innsbruck und Zell am See. Mit dem ÖAMTC werden österreichweit im Winter sechs Helikopter-Standorte für Rettungseinsätze betrieben. In Zürs kooperieren dabei Wucher, ÖAMTC und der Österreichische Bergrettungsdienst im Land Vorarlberg.

Links: