InterSky in finanziellen Schwierigkeiten

Die Vorarlberger Regionalfluggesellschaft InterSky steckt offenbar in finanziellen Nöten und stundet das Weihnachtsgeld an die Mitarbeiter. InterSky könnte 2013 einen Verlust zwischen acht und zehn Millionen Euro eingeflogen haben.

Die Gesellschafter hätten sich ein letztes Mal bereit erklärt, einen weiteren Stützungsbeitrag zu leisten, um die Wintermonate zu sichern, berichtete das Branchenportal „Austrian Aviation Net“ am Mittwoch unter Berufung auf InterSky-Gesellschafter und -Geschäftsführer Peter Oncken. Der Verlust 2013 könnte acht bis zehn Millionen Euro betragen, berichtet die APA unter Berufung auf das Portal.

Negatives Ergebnis erwartet

Geschäftsführerin Renate Moser - sie war für die APA vorerst nicht erreichbar - hatte bereits im Sommer bekanntgegeben, dass die Fluggesellschaft heuer aufgrund hoher Investitionen, wie etwa zwei neue Flugzeuge und drei neue Strecken, ein negatives Betriebsergebnis erzielen werde. Geschäftsführer Oncken bezeichnete gegenüber Austrian Aviation Net „die Schleifspuren der neuen Strecken“ als „tiefer, als wir das alleine stemmen können“. Hans Rudolf Wöhrl, Hauptgesellschafter der Intro Group, die 49 Prozent an der InterSky hält, werde im kommenden Jahr noch einmal zwei Millionen Euro investieren, wenn die eingeleiteten Maßnahmen die Liquidität bis dahin sicherstellen, sagte Oncken.

Die InterSky mit Heimatflughafen im deutschen Friedrichshafen am Bodensee (Baden-Württemberg) wurde im Dezember 2001 von Renate Moser und Rolf Seewald gegründet. Das Streckennetz wurde über die Jahre kontinuierlich ausgebaut, ehe es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und zum Einstieg von Wöhrl kam. 2012 erreichte die Fluglinie eigenen Angaben zufolge bei einem Umsatz von 22,6 Millionen Euro ein „leicht positives“ Jahresergebnis.

Alle sollen Beitrag leisten

Der Geschäftsführer stellte allerdings auch klar, dass „alle Interessierten einen Beitrag leisten“ müssten, damit das Überwintern gelinge. Neben den Mitarbeitern müssten auch Flughäfen und Gemeinden ein deutliches Signal geben, „dass ihnen diese Flugverbindungen ‚lieb und teuer‘ sind“, so Oncken. Konkret meinte er damit verringerte Benützungsgebühren und / oder Subventionen bzw. Beteiligungen.

“Nötig zur Sicherung der Arbeitsplätze“

In einem Schreiben an die rund 200 Mitarbeiter, das die InterSky-Geschäftsführung Austrian Aviation Net zur Verfügung stellte, erklärten die Verantwortlichen zum einen die Stundung des Weihnachtsgelds: „Wir wissen, dass dies Ihnen gegenüber eine harte und kurzfristige Maßnahme ist, sie ist aber notwendig, um nicht Ihre Arbeitsplätze zu gefährden“. Zum anderen wiesen Moser und Oncken darin aber auch darauf hin, „dass wir in unserem Heimmarkt Friedrichshafen Passagiere verloren haben“. Man habe deshalb den Flugplan ausgedünnt, um Kosten zu sparen. Viel Geld und viele Geschäftskunden habe auch gekostet, dass die Swiss entgegen gegebener Zusagen nicht auf eine Kooperation auf den Strecken Graz-Zürich und Salzburg-Zürich eingestiegen sei.

Man werde das Jahr mit einem „erheblichen Verlust“ abschließen, heißt es in dem Schreiben weiter: „Ein Verlust war geplant, ein so deutlicher Verlust nicht“. Die Gesellschafter hätten ihren Beitrag zur Deckung der Finanzlücke geleistet, allein die Intro Group habe seit ihrem Einstieg in die InterSky zu Jahresbeginn 2012 sechs Millionen Euro an Betriebsmitteln zur Verfügung gestellt.

Link:

www.austrianaviation.net

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