Lehrerdienstrecht „wichtigster nächster Schritt“

Die künftige Bundesregierung müsse so rasch wie möglich das neue Lehrerdienstrecht beschließen - das forderte Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg. Das sei die Grundlage für alle weiteren Schritte.

Vor gut einem Jahr bebte die politische Landschaft in Vorarlberg. Der damalige Schullandesrat Siegmund Stemer (ÖVP) musste nach Unregelmäßigkeiten beim Sportservice zurücktreten - mehr dazu in Stemer zu seinem Rücktritt: „Es tut weh“.

Zur Nachfolgerin in der Landes-regierung wurde Bernadette Mennel gewählt. Sie leitet seitdem die Bereiche Legistik, Sport und Bildung. ORF-Redakteur David Breznik hat mit Mennel darüber gesprochen, wie ihre bisherige persönliche Bilanz ausfällt und was sie von der neuen Bundesregierung erwartet:

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Audio: LR Bernadette Mennel (ÖVP) im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg mit ORF-Redakteur David Breznik

Negativer Höhepunkt: Mehrkosten bei Schanzenanlage

Als positives Highlight ihrer einjährigen Tätigkeit als Schullandesrätin nennt Mennel , dass es mit Unterstützung von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) gelungen sein, in kurzer Zeit ein „schönes Schulpaket“ zu schnüren: Für die Stärkung der Volksschulen würden einerseits fast 2,7 Mio. Euro investiert – auf der anderen Seite würden Volksschuldirektoren mit über 700.000 Euro entlastet.

Negativer „Höhepunkt“ sei indessen gewesen, als sie von den Mehrkosten bei der Schanzenanlage in Tschagguns erfahren habe - mehr dazu in Schanze: Land nicht glücklich über Mehrkosten. Sie sei aber zuversichtlich, dass dieses Angebot von vielen Jugendlichen genützt und der nordische Sport in Vorarlberg dadurch wieder „in“ sein werde.

Mennel: Lehrerberuf attraktiv halten

Von der neuen Regierung erwartet sich Mennel, dass das neue Lehrerdienst- und Besoldungsrecht rasch umgesetzt wird. Denn dies sei der wichtigste nächste Schritt in der Bildungspolitik.

Vor dem Hintergrund, dass die Anfangsgehälter für Pädagogen deutlich steigen müssten, um den Beruf weiterhin attraktiv zu halten, wäre Sparen im Bildungsbereich äußert unklug, so Mennel. Sie hofft, dass das auch die künftige Bundesregierung erkenne.

Gemeinsame Schule: Betroffene einbinden

In punkto „Gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen“ startet das Land eine Umfrage unter rund 22.000 Lehrern, Eltern und Schülern - mehr dazu in Großangelegte Befragung zu Schulsystem. Dabei geht es laut Mennel „nicht nur um Bausteine“, sondern darum, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Es gehe darum, festzustellen, wie eine Schule der Zukunft ausschauen soll. Weiteres gehe es auch um die Unterrichtsqualität und die Stellung der Lehrpersonen. Es seien viele Bereiche, die in der Umfrage abgedeckt seien.

Die Ergebnisse werden laut Mennel in der Entscheidung, die auf politischer Ebene erfolge, berücksichtigt.

Landtagswahl: Absolute Mehrheit als Ziel

Für die im nächsten Jahr anstehende Landtagswahl zeigt sich Mennel hochmotiviert. Man müsse natürlich die Ärmel hinaufkrempeln und der Bevölkerung zeigen, dass man auf dem richtigen Weg sei. Ziel sei es, die absolute Mehrheit zu verteidigen. Ob sie nach der Wahl weiterhin Schullandesrätin bleiben wird, darüber entscheide der Wähler. Derzeit, so Mennel, mache ihr diese Aufgabe Freude.