„Starten statt Warten“ vor Psychotherapie

Ein spezielles Angebot des Instituts für Sozialdienste (IfS) betreut Menschen, die auf eine Psychotherapie warten. Das Angebot soll als Überbrückung dienen. Für Psychotherapien gibt es beim IfS Wartezeiten von ein bis drei Monaten.

Der Bedarf an Psychotherapien steigt von Jahr zu Jahr. Allein beim Institut für Sozialdienste waren vergangenes Jahr mehr als 2.000 Personen bei einem der rund 35 Psychologen oder Psychotherapeuten in Behandlung. Eine längere Wartezeit ist für viele keine leichte Sache, denn der Entschluss, Hilfe in Anspruch zu nehmen, hat sie viel Kraft gekostet, oft ist der Leidensdruck auch sehr groß. Für sie gibt es seit Februar diesen Jahres Gruppenangebote, um die Zeit vor der eigentlichen Therapie zu nutzen.

Gruppe kann als Überbrückung Halt geben

Das Angebot diene als Überbrückung, sagt Psychotherapeutin Maria Stadler. Der Umgang in der Gruppe sei achtsam und wertschätzend, deshalb sei das Angebot für viele sehr wertvoll. Viele lernten auch von den Erfahrungen der anderen Gruppenmitglieder. Auch wenn die Probleme und Symptome der einzelnen Klienten sehr verschieden sein können, haben sie doch eines gemeinsam, sagt Stadler: Sie verstehen, dass jemand in eine schwierige Lebenssituation geraten kann.

Durchschnittlich fünf Klienten treffen sich in den IfS-Beratungsstellen Dornbirn oder Feldkirch um die Zeit vor der Einzeltherapie zu überbrücken. Armut und Schulden sind ebenso Themen von Klienten wie Beziehungsprobleme, Überlastung oder Essstörungen. Unterschiedlich ist auch das Alter der Klienten, sagt Stadler. Die offenen Gruppenangebote des Instituts für Sozialdienste sind kostenlos.