Skirabatte für Einheimische bald Geschichte?

In Vorarlberg könne derzeit noch jedes Skigebiet selbst entscheiden, ob für Einheimische günstigere Preise angeboten werden, sagt Wolfgang Beck, Fachgruppenobmann der Seilbahnen. Durch einen EU-Entscheid könnte sich das aber bald ändern.

Die Einheimischentarife, die es in einigen Vorarlberger Skigebieten noch gibt, könnten bald Geschichte sein. Denn eine deutsche Autolenkerin klagte gegen die Mautbegünstigungen von Einheimischen beim Felbertauerntunnel. Entscheidet die EU nun gegen Österreich, könnte das für alle Bundesländer weitreichende Folgen haben: Alle abgestuften Tarife, die Begünstigungen von Anrainern oder Einheimischen vorsehen - ob in Skigebieten, Museen oder anderen Einrichtungen -, könnten gekippt werden.

Rechtliches Schlupfloch

Derzeit könne in Vorarlberg noch jedes Skigebiet selbst entscheiden, ob Einheimischenpreise angeboten werden, so Beck. Das sei rechtlich gesehen zwar unsicher, jedoch gebe es hier noch ein kleines Schlupfloch: Nur Einheimischenkarten, die sich auf die Nationalität beziehen, seien EU-widrig. Wenn sich die Karten jedoch auf den Hauptwohnsitz bezögen, seien sie nach wie vor zulässig, so Beck.

Nur bei den Dreitälerpässen gibt es seit heuer keine Begünstigungen für Einheimische mehr. Dadurch soll in den rund vierzig Dreitälerskigebieten schon vorgebeugt werden, falls es in Kürze doch noch zu einem allgemeinen EU-Verbot kommt. Die jeweiligen Preise der Skigebiete würden meist im Oktober genau festgelegt, so Beck. Die Skisaison startet dann in den großen Vorarlberger Skigebieten Anfang Dezember.

Wallner: „Kein Grund, in die Knie zu gehen“

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) empfiehlt den Skiliftbetreibern, an den vergünstigten Tarifen für Einheimische festzuhalten. Es gebe keinen Grund, in vorauseilendem Gehorsam vor der EU in die Knie zu gehen, rechtlich seien günstigere Tarife für Einheimische möglich, und dabei sollte man auch bleiben. Noch gebe es schließlich kein endgültiges Urteil des Europäischen Gerichtshofs.

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