Grüne kritisieren Polizei-Ermittlungen

Im Fall Laura C. melden sich nun die Dornbirner Grünen: Juliane Alton kritisiert die „unsensiblen“ Polizei-Ermittlungen. Laura C. soll nach eigenen Angaben von vier Männern attackiert worden sein. Die Polizei geht aber von einem Fahrradsturz aus.

Alton kritisiert die Ermittlungsmethoden der Polizei scharf. Sie hätte sich erwartet, dass die Polizei sensibler mit dem Opfer umgehe und zunächst dem Opfer glaube. Sie verstehe nicht, warum bei solchen Verletzungen nicht auch in Richtung „rechte Schlägertypen“ ermittelt wurde.

Polizei weist Vorwürfe zurück

Polizei-Pressesprecher Rainer Fitz verteidigt das Vorgehen der Polizei. Den Beamten könne in diesem Fall kein Vorwurf gemacht werden, sagt Fitz. Sie hätten richtig gehandelt. Es seien weder Drohungen während der Einvernahme ausgesprochen worden, noch sei einseitig ermittelt worden.

Fitz: „Erfahrene Beamte“

Es stimme, dass es kein medizinisches Gutachten gebe. Die Beamten, die den Fall ermittelt haben, seien aber sehr erfahrene Beamte. Aufgrund der Spurenlage und des Verletzungsmusters habe es klar Widersprüche gegeben. Die Verletzungen seien aufgrund der langen Erfahrung der Beamten wahrscheinlich auf einen Fahrsturz zurückzuführen, sagt Fitz.

Stadtspital Dornbirn mit Vorwürfen konfrontiert

Der Ehemann des Opfers erhebt auch schwere Vorwürfe gegen das Stadtspital Dornbirn. Laura C. wurde dort nach einer Erstversorgung noch in der selben Nacht nach Hause geschickt. Daraufhin fuhr ihr Mann mit ihr ins Landeskrankenhaus Feldkirch, wo sie am Kiefer operiert und stationär aufgenommen wurde. Auf ORF-Anfrage heißt es am Dienstag von Seiten des Krankenhauses Dornbirn, dass eine stationäre Behandlung zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich gewesen sei. Details dürfe man aus Datenschutzgründen nicht nennen.

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Video: Ein Beitrag von Gernot Hämmerle. Im Interview: Rainer Fitz (Pressesprecher Polizei), Juliane Alton (Die Grünen Dornbirn)

Straftat oder Unfall?

In Dornbirn soll die aus Peru stammende Laura C. nach eigenen Angaben von vier Männern krankenhausreif geschlagen worden sein. Die Polizei geht aber davon aus, dass die Frau mit dem Fahrrad gestürzt ist und ermittelt wegen Falschaussage - mehr dazu in Widersprüche: Straftat oder Fahrradunfall?.

Der Fall liegt nun beim Bezirksgericht Dornbirn. Die Frau ist wegen „Vortäuschen einer mit Strafe bedrohten Handlung“ angeklagt. Prozesstermin ist der 14. November.