1,3 Mio. Euro für Missbrauchsopfer
Der anfängliche Run auf die Ombudsstellen für Missbrauchsopfer beim Land und bei der Diözese ist inzwischen merklich zurückgegangen. Dennoch haben die Anlaufstellen immer noch geöffnet.
222 Meldungen beim Kinder- und Jugendanwalt
Bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft, die die Missbrauchsfälle in Landeseinrichtungen aufnahm, sind in den vergangenen zweieinhalb Jahren insgesamt 222 Meldungen eingegangen, sagt Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Die jüngsten Übergriffe, von denen er durch Betroffene Kenntnis erlangt hat, passierten demnach Anfang der 1990er Jahre.
Mehr als die Hälfte aller Meldungen betrafen das ehemalige Landeserziehungsheim Jagdberg. Finanzielle Entschädigungen für die erlittenen Misshandlungen erhielten 134 Opfer. Acht davon waren Frauen. Die Zuwendungen lagen - je nach Schwere der Fälle - zwischen 1.000 und 30.000 Euro. Die Übernahme von Psychotherapiekosten mit eingerechnet hat das Land bisher gut 1,3 Millionen Euro bezahlt. Im Herbst wird die Opferschutzkommission des Landes wieder zusammentreten. Sechs Fälle stehen aktuell zur Beurteilung an.
47 Anfragen bei Ombudsstelle der Diözese
Bei der Ombudsstelle der Diözese Feldkirch, hat sich seit längerem niemand mehr gemeldet. Insgesamt sind dort 47 Anfragen eingegangen, sagt Leiter Peter Rädler. Wie viele der Betroffenen sich an die Klasnic-Kommission wandten und wie hoch die Entschädigungen waren, ist nicht bekannt.