Schanze: Land nicht glücklich über Mehrkosten

Die Schanzenanlage in Tschagguns wird sich mit rund 15 anstatt wie geplant 12 Mio. Euro zu Buche schlagen. Zu einer möglichen Haftungsübernahme durch das Land will LH Wallner vor der Endprüfung noch nichts sagen. Es gelte, Kostenzuwächse zu dämpfen.

Seit Dienstag ist die „Katze aus dem Sack“. Hochbau-Landesrat Harald Sonderegger (ÖVP) schaffte im Radio-Vorarlberg-Interview Klarheit über die Mehrkosten bei der im Bau befindlichen Skisprung-Anlage in Tschagguns (Montafon).

„Neues bei Neustädter“

Podcast zur Sendung vom 2. Juli 2013 zum Thema „Schanzenanlage in Tschagguns“

Die neue Anlage läuft finanziell aus dem Ruder: Rund 15 statt zwölf Millionen Euro, mehr als ein Viertel teurer soll es werden. Effektiv fallen rund drei Millionen Euro zusätzliche Kosten an. Das sei knapp unter der befürchteten „worst-case“-Summe, so Sonderegger, der nun mit der Prüfung der Zusatzkosten beauftragt ist.

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Im Video zu sehen: Elmar Egg (Geschäftsführer), Norbert Stüttler (Pensionist), Jürgen Jäger (Angestellter), Markus Wallner (Landeshauptmann, ÖVP); Beitrag von Karin Stecher, Reinhard Mohr, Hans Hammer

„Kein Vorwurf an die Verantwortlichen“

Nun taucht die Frage auf, hätte man nicht schon vor Baubeginn wissen müssen, dass der Untergrund der Schanzen so schlecht ist? Hochbaulandesrat Harald Sonderegger nimmt - vorbeugend sozusagen - alle in Schutz.

Es sei niemandem ein Vorwurf zu machen, so Sonderegger. Man habe nach dem Stand der Technik die Untersuchungen gemacht. Bodenproben seien durchgeführt worden. Dass, während der Bauarbeiten, in der Tiefe von sechs Metern, dann schlechtere Bodenverhältnisse auftauchen, sei zum Zeitpunkt der Ausschreibung einfach nicht absehbar gewesen, so Sonderegger.

Wallner zur Haftungsfrage

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte, jetzt werde noch einmal alles genau geprüft, um alle Möglichkeiten der Kostendämpfung auszuschöpfen. Dabei gehe es auch um Rechts- und Versicherungsfragen. Es sei der falsche Zeitpunkt zu signalisieren, dass das Land die Mehrkosten ohnehin trage, sagte Wallner.

Erste Veranstaltung schon fix

Die Skischanzen-Tradition im Montafon ist lang: im Jahr 1937 war die Zelfenschanze in Tschagguns die Größte bundesweit. Der legendäre Bubi Bradl stand dort den ersten 80-Meter-Sprung in Österreich.

Die erste Großveranstaltung auf der Montafoner Schanzenanlage ist das Europäische Winter-Jugendfestival 2015, das Vorarlberg gemeinsam mit Liechtenstein veranstaltet. In dessen Folge hofft die Landesregierung auf neue touristische und sportliche Impulse durch die Anlage.

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