Bischof Benno „dankbar“ für Ernennung

Nun ist es offiziell: Papst Franziskus hat Benno Elbs zum Bischof der Diözese Feldkirch ernannt. Seine Ernennung hat in Bevölkerung, Politik und Kirche sehr positive Reaktionen hervorgerufen. Er selbst zeigte sich sehr dankbar.

Elbs’ Vorgänger, Alt-Bischof Elmar Fischer, verlas vor Journalisten die Mitteilung im Bulletin des Vatikans, die dort um 12.00 Uhr verlautbart wurde: „Der Heilige Vater, Papst Franziskus, hat Prälat Dr. Benno Elbs zum Bischof der Diözese Feldkirch ernannt“. Der 52-jährige bisherige Diözesanadministrator Elbs gab Einblick in seine „bewegten Gefühle“ und wollte die neue Aufgabe mit „Dankbarkeit, Vertrauen, Respekt und ein bisschen Angst“ in Angriff nehmen.

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Im Video zu sehen: Ein Beitrag von Stefan Krobath. Darin sprechen: Benno Elbs, Designierter Bischof; Anselm von der Linde, Abt Mehrerau; Pastoralamtsleiter Walter Schmolly und Landeshauptmann Markus Wallner. Im Anschluss war Benno Elbs live zu Gast bei Christoph Waibel.

Er freue sich, dass Papst Franziskus ihm diese Aufgabe zutraue und übertragen habe, sagte Elbs bei der Pressekonferenz Mittwoch in Feldkirch.

Als großes Vorbild, „wie er mit Mut und Zivilcourage gelebt hat“, nannte er den seliggesprochenen Provikar Carl Lampert, der aus Vorarlberg stammte und Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurde. Auch auf seine eigene Dankbarkeit bezogen zitierte der 52-Jährige eine Aussage von Papst Benedikt XVI.: „Wer glaubt, ist nie allein“. Wenn er an all die Menschen denke, die sich pastoral engagieren, so „fühlt sich das gut an“, so Elbs.

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Bischof Benno nach der Pressekonferenz; das Gespräch führte Stefan Krobath.

Noch keine Personalentscheidungen

Personalentscheidungen habe er noch keine getroffen. „Mir ist wichtig, dass ich diese Entscheidungen nicht alleine treffe“, wollte er sich noch mit den Konsultoren beraten.

Nach zukünftigen Schwerpunkten befragt, meinte der neue Bischof, die Diözese habe in den vergangenen Jahren einen sehr positiven Weg zurückgelegt. Es werde darum gehen, wie die Kirche am besten bei den Menschen sein und ihnen helfen könne. Die Reformstruktur der Pfarrgemeinden werde wie begonnen weitergeführt.

Schmolly: Gute Voraussetzungen für Kirche im Land

Die Diözese zeigt sich überzeugt, dass mit Benno Elbs die in den letzten Jahren eingeschlagenen Strukturreformen in der Diözese weitergeführt werden können. Nach dem Aufbruch mit Papst Franziskus seien nun mit Elbs gute Voraussetzungen geschaffen, die Kirche im Land weiterzubringen, meint Pastoralamtsleiter Walter Schmolly.

Unsicherheit über Einhaltung der Verkehrsregeln

Den Hergang seiner Ernennung schilderte der neue Bischof von Feldkirch mit viel Humor. Er sei vergangenen Donnerstag gefragt worden. Ob er auf der anschließenden Heimfahrt aus dem Montafon alle Verkehrsregeln eingehalten habe, könne er nicht mehr sagen. Am Montag habe er im Gespräch mit der Nuntiatur sein Einverständnis erklärt. „Viele Menschen - auch ich - sind froh, dass die Entscheidung gefallen ist“, sagte Elbs zur langen Sedisvakanz von eineinhalb Jahren.

Aus Regierungskreisen in Wien war Dienstag bereits durchgesickert, dass Elbs ernannt werden solle: Benno Elbs wird neuer Bischof . Von der Diözese offiziell bestätigt wurde dies Mittwochmittag.

Dankbarkeit und Zuversicht

Der neue Feldkircher Bischof steht für eine Kirche „die ganz bei den Menschen ist, mit ihnen Freuden und Hoffnung, Ängste und Nöte teilt und die Erfahrung des heilenden Wirkens Gottes möglich macht“. Das betonte Elbs am Mittwoch gegenüber „Kathpress“. Die Reaktionen auf seine Bischofsernennung würden ihm zeigen, „wie vielen Menschen die Kirche ein großes Anliegen ist, wie viele sich für sie einsetzen und für die Kirche brennen“, so Elbs. Das erfülle ihn mit großer Dankbarkeit und Zuversicht.

Benno Elbs

Elbs wurde 1960 in Bregenz geboren und wuchs in Bregenz auf, wurde 1986 zum Priester geweiht und war seither in vielen führenden kirchlichen Positionen in der Diözese, aber auch als Seelsorger und Religionslehrer an der kirchlichen Basis sowie als Psychotherapeut tätig.

Schönborn: Ernennung „starkes Signal“

Als „starkes Signal“ für die Kirche in Österreich „und sicher auch für Papst Franziskus“ wertet Kardinal Christoph Schönborn die Ernennung von Benno Elbs zum neuen Bischof der Diözese Feldkirch: „Es ist ein erfreuliches Signal, dass die erste Bischofsernennung im deutschsprachigen Raum durch Papst Franziskus ein Mann ist, der wirklich sehr glaubwürdig und weit über die Grenzen der Kirche hinaus in seinem Land wirken wird“, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in einer ersten Stellungnahme gegenüber „Kathpress“.

Für ihn sei Benno Elbs ein „vorbildlicher Priester, ein vorbildlicher Mensch und Christ, der mehr durch seine Art und sein authentisches Leben als durch viele Worte überzeugt“

Freude bei Diözese

Rudolf Bischof, der Pfarrer des Feldkircher Doms und Stellvertreter von Elbs in seiner nun zu Ende gegangenen Zeit als Diözesanadministrator, brachte die Haltung der Diözese auf den Punkt: „Wir freuen uns über die Ernennung von Benno“. Es sei sehr erfreulich, dass Elbs „für uns kein Unbekannter ist. Wir wissen, wie er uns anleiten wird“, sagte Bischof. Man kenne Elbs als spirituellen Menschen, der die Botschaft Jesu in unsere Zeit übersetzen könne, und der in seiner besonderen Beziehung zu den Menschen nahtlos an den Papst anschließe. Zudem verstehe er es, die Verwaltung der Diözese gut zu führen.

Alt-Bischöfe Fischer und Küng erfreut

Alt-Bischof Elmar Fischer, dessen altersbedingter Rücktritt im November 2011 angenommen worden war, sagte, die Ernennung von Elbs sei „eine wichtige Botschaft, die Hoffnung und Erwartung weckt und bedeutet. Wir sind miteinander ein ganz schönes Stück Weg gegangen“.

Auch Elbs’ Vorvorgänger Klaus Küng zeigte sich von der Entscheidung des Vatikan angetan. Küng erinnerte daran, dass Elbs jahrelang einer seiner engsten Mitarbeiter gewesen sei. Elbs habe eine „besondere Gabe“, mit „jungen Menschen gut umzugehen und sie zu begleiten“. Außerdem sei er jemand, der gut zwischen verschiedenen Standpunkten zu vermitteln verstehe.

„Wir sind Kirche“ zufrieden

Seitens der Plattform „Wir sind Kirche“ erklärte die stellvertretende Vorsitzende Martha Heizer, Elbs habe sich in seinen bisherigen Ämtern in der Diözese Feldkirch als gesprächsbereit und kontaktfähig erwiesen. „Wir sind Kirche“ vertraue darauf, dass er weiterhin den Dialog suche und pflege.

Diözese Feldkirch

Die Diözese Feldkirch ist die jüngste Diözese Österreichs. Sie wurde im Dezember 1968 errichtet. Zur Diözese Feldkirch gehören rund 250.000 Katholiken. Das sind rund 66 Prozent der Vorarlberger Gesamtbevölkerung. Feldkirch ist damit nach Eisenstadt die zweitkleinste Diözese Österreichs.

Landeshauptmann begrüßt Ernennung

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat die Nachricht über die Ernennung Elbs’ in einer Aussendung „sehr erfreut“ zur Kenntnis genommen. Er nannte die Bestellung eine „ausgezeichnete Entscheidung“ des Vatikans.

„Benno Elbs ist ein begabter Seelsorger mit hohen menschlichen Fähigkeiten“, charakterisiert Landeshauptmann Wallner den neuen Bischof. „Ich begrüße die Entscheidung ausdrücklich.“ Elbs habe bereits als umsichtiger Diözesanadministrator den Beweis erbracht, dass er der Aufgabe gewachsen sei. Darüber hinaus sei Elbs viele Jahre in der Diözese aktiv und kenne das Umfeld so gut wie kaum ein anderer.

Egger (FPÖ) sieht „gutes Signal“

FPÖ-Obmann Dieter Egger begrüßte die Bestellung von Bischof Benno Elbs in einer Aussendung ebenfalls und sah sie als „gutes Signal“. Elbs habe als Diözesanadministrator gezeigt, dass er ein „Brückenbauer“ sei. Der neue Bischof habe „das Ohr beim Volk und das Herz an der richtigen Stelle“, sagte Egger.

Noch kein Termin für Bischofsweihe

Der Termin für die Bischofsweihe steht derzeit noch nicht fest. Das Kirchenrecht sieht vor, dass die Weihe binnen drei Monaten nach der Ernennung zu erfolgen hat. Elbs würde ein Datum Ende Juni/Anfang Juli favorisieren.

Vierter Bischof der Diözese

Elbs ist der vierte Bischof der noch sehr jungen Diözese Feldkirch. Er folgt auf Elmar Fischer, der das Amt des Bischofs bis November 2011 ausübte. Zuvor waren Bruno Wechner und Klaus Küng Feldkircher Bischöfe. Seither leitete Elbs bereits interimistisch die Diözese. Die Ernennung von Elbs ist die erste Bischofsernennung von Papst Franziskus im deutschsprachigen Raum.