Wie wird Vorarlberg familienfreundlicher?

Familienfreundliche Bedingungen bringen Vorteile nicht nur für Familien, sondern auch für Senioren und die Wirtschaft. Gemeindevertreter trafen sich in Koblach, um über Konzepte zu beraten, wie die Politik Rahmenbedingungen schaffen kann, um ein besseres Zusammenleben aller Generationen zu sichern.

Eine Initiative, welche Vorarlberg kinder- und familienfreundlicher werden lassen soll, ist „Kinder in die Mitte“. Grundsätze der „Familienorientierung in allen Bereichen“ sind es, die Familie in den Mittelpunkt aller Überlegungen zu stellen und die vorhandenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Bereiche der Wirtschaft wie Mobilität, Nahversorgung sowie auch die Bereiche Wohn- und Lebensraum, Bildung, Integration usw. sollten nicht einzeln betrachtet werden, das Thema Familie sollte stattdessen in all diesen Bereichen mit gedacht werden. Wesentlich dazu ist auch eine Beteiligung der Menschen vor Ort, wenn es um Entscheidungen geht, die sie selbst betreffen.

Familienfreundlichkeit wichtig für die Wirtschaft

Ist eine Gemeinde kinderfreundlich, wird sie attraktiv für junge Familien. Diese sind junge Arbeitskräfte und somit wird der Standort auch attraktiv für die Wirtschaft, schlussfolgerte Wolfgang Mazal, Leiter des Instituts für Familienforschung. So könne eine Gemeinde, die intergenerational lebt, auch im Stande sein, das Pflegeproblem zu lösen. Denn durch das Miteinander der Generationen könne sich die jüngere um die ältere Generation kümmern. In Folge dessen spare sich die Gemeinde beispielsweise Kosten für Pflegeheimunterbringungen, so Mazal.

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Im Video zu sehen: Xaver Sinz; Wolfgang Mazal; Ein Beitrag von Bruno Schratzer, Götz Wagner und Gernot Kutzer

Kinder werden in Entscheidungsprozesse einbezogen

Um die Rahmenbedinungen für ein gutes Umfeld zu schaffen - etwa bei Kindergärten, Schulen oder bei Freiräumen für Kinder werden Kinder und Jugendliche in den Entscheidungsprozess mit einbezogen. So sind die Kinder und Jugendliche beispielsweise befragt worden, wo und wie sie gerne leben oder spielen und welche Bedürfnisse sie haben. Kinder sollen sich ihre Freiräume selbst aussuchen können, so Xaver Sinz, Bürgermeiser in Lochau.

In vielen Gemeinden sind Menschen bereits aktiv geworden und haben sich vor Ort engagiert, hier nur einige Beispiele:

  • Sprachkurse, Kochkurse, Backkurse in Bludesch
  • Spielplatz, die Idee einer Denkwerkstatt Familie, Überlegungen, wie Entscheidungen mit der Brille Familie getroffen werden können in Langenegg
  • die Erkenntnis, dass in einer großen Stadt alle Abteilungen sich dem Thema widmen müssen, um erfolgreich zu sein wie z.B. in Dornbirn
  • das Thema Jugend in der Region zu betrachten, die Kinderbetreuung neu zu konzipieren in Mellau
  • als Fremdenverkehrsgemeinde dem Thema Familie eine dem Tourismus gleichwertige Stellung zu geben wie in Sulzberg

Das Gemeindevernetzungstreffen gab die Möglichkeit für Verantwortliche in Gemeinden für einen Austausch untereinander.

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